Aus dem Schatzkästchen der Mock Turtle

12
Okt
2007

Mops (11)

"Zwischen den Schenkeln
atme ich Glückseligkeit.
Der Wein ist jetzt reif."

Genjis Haiku gefiel ihr. Seit Wochen beobachtete sie seinen Blog. Er interessierte sie - nicht nur auf Grund seines Namens. In langer Archivlektüre machte sie sich ein Bild von ihm. Die Japan-Affinität hatten sie gemeinsam und er hatte sich nach dem Roman oder zumindest dem Manga, nicht nach dem Computerspiel benannt. Vielleicht sprach er sogar japanisch. Er mochte Kruder & Dorfmeister. Und er hatte schrecklich viel gelesen.
Vielleicht auch daher diese erotische Magie der Worte. Texte, die sie dazu brachten, sich selbst zu berühren, mit der Hand unter den Pullover zu fahren und die nackte Haut zu fühlen, die Finger zwischen die zusammen geschobene Haut zu betten, während sie las. Manchmal hatte sie auch die Hand im Höschen und kraulte zärtlich ihr Schamhaar – nicht mehr. Sie mochte die weiche Haut zwischen den borstig gelockten Haaren. Sie streichelte auch gerne die kleinen Stoppeln ihrer "Bikinizone". Sie rasierte sich nur das Nötigste. Rudolf hingegen war seit drei, vier Jahren haarlos. Das war plötzlich gekommen, wieso wusste sie nicht. Fragen wollte sie nicht, Über so etwas sprachen sie nicht. Damals hatte auch sie sich einmal glatt rasiert. Sie hatte gehofft, es gefiele ihm. Angewidert hatte er sie angesehen. "Ich bin doch nicht pädophil." Als er das nächste Mal kam, waren die Haare schon wieder nachgewachsen. Er hatte dann mit ihr geschlafen – wie zur Belohnung.
Morgens nachdem Tri in die Schule gegangen war, fuhr sie den Computer hoch. Genji war einer der ersten, die sie besuchte. Dann kamen noch ein paar andere, ein, zwei auch von seiner Blogroll. Sie antwortete schließlich:

"Worte berühren mich.
Gedanken werden gedacht.
Die Sonne geht auf."


Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. "Haben Sie mich nicht geschrieben, Murasakisama?" "Sie sind gelungen", antwortete sie. Und so blieb es eine Weile. Sie kommentierten ihre Kommentare. Irgendwann bat er sie um ihre E-Mail-Adresse. Sie gab sie ihm. Nicht die richtige, die die sie mit Andreas angelegt hatte. Lange keine weiteren Informationen: nur Murasaki und Genji und jede Menge Fantasien. Irgendwann kam Skype dazu, ein zwei Telefonate sogar, aber sie mochte nicht mit ihm sprechen. Sie las die Worte gerne bevor sie ihre Lippen verließen, oft genug war sie in ihrem Leben zu laut. Und nach und nach verfiel sie dem Zauber der Worte. Und oben unterhielt sich Lohengrin mit dem Schwan.
(Fortsetzung folgt)
567 mal erzählt

9
Okt
2007

Mops (10)

"Darf ich, Mama, bitte", zum ersten Mal wollte Tri auswärts übernachten. Er hatte einen Freund gefunden. Beim Gassi gehen mit Marcel. Leo schien ein vernünftiger kleiner Junge zu sein. Er wohnte mit seiner allein erziehenden Mutter und seine Schwester in der Anlage und hatte ebenfalls einen Hund, um den er sich sehr verantwortungsvoll kümmerte. Ruth, die Mutter, war sehr sympathisch und sie trafen sich zum Kaffee. Auch sie verbrachte Stunden im Internet und so hielten sie sich, während die Buben bei einer von ihnen übernachteten übers Netz am Laufenden. Erika konnte es sich nicht mehr vorstellen, einsam zu sein, wenn sie alleine vor ihrem Computer saß.
Und sie saß dort oft. Das war auch Rudolf nicht entgangen, obwohl er es doch war der bisher - kaum zu Hause - mit dem Notebook nach oben entschwand. Und doch lag oft Frieden in den Dialogen neben- statt miteinander. Aber durfte das sein? Die Liebe in Worte, Blicke und Körper teilen und die Familie auf den Sohn konzentrieren? Denn Tristan schien von der Situation durchaus zu profitieren. Die gemeinsamen Essen verliefen harmonisch wie selten, Rudolf hatte auf Tris Wunsch hin sogar schon in der Küche geholfen und Gemüse geschnitzt. Nur manchmal wurde ihnen der Druck doch irgendwo zu groß und sie fauchten sich an. Sie trugen schwer an der Last ihrer Schuldgefühle. Es war ja nicht richtig, was sie da taten, sie und sicher auch er.
Erika verbrachte Nachmittage mit Tri und Andreas oder mit Ruth und den Buben. Die Vormittage und die Nächte lebte sie ihr anderes Leben im Netz. Sie frischte ihr Japanisch im Internet auf. Und sie trug sich sogar mit dem Gedanken einen Blog zu schreiben. Ein Pseudonym hatte sie schon: Murasaki Shikibu. An einem Nachmittag mit Andreas, hatten sie gemeinsam kichernd und trinkend diverse Konten eingerichtet. Nach und nach lernte sie die Spielregeln der virtuellen Wirklichkeit. Und sie lernte, wie sie ihre Spuren verwischen konnte.
Rudolf bekam noch immer Kurzmitteilungen – und nicht nur er, mittlerweile hatte auch sie ihr Handy auf lautlos gestellt. Sie sprachen trotzdem nicht darüber. Zweimal hatten sie Sex. Einmal hatte sie ihm einen geblasen, angeregt von einem Internet-Text und fast devot vor schlechtem Gewissen. Sex hatte sein Gesicht verändert, seit sie in jene andere Welt eingetaucht war.
Einmal war Skype offen, als er kurz das Zimmer verlassen hatte. Lohengrin und der Schwan unterhielten sich, sah sie, bevor sie seine Schritte auf der Treppe vernahm. Sie schnappte sich ein Buch aus dem Regal. Er schaute ängstlich, sagte aber nichts. Was für Namen…
Einmal, als er Samstagnachmittag mit Tri unterwegs war, schnappte sie sich seinen Laptop. Gut gesichert. Es gelang ihr nicht sein Passwort zu knacken. Sie bat Andreas um Hilfe. "Das willst du nicht", sagte er und sah sie dabei schrecklich ernst an: "Das willst du alles nicht wissen." Dann begann er zu kichern: "Aber vielleicht willst du Absinth trinken mit mir." Sie hatten Spaß und nur zwei SMS störten ihre Idylle an diesem Nachmittag.
(Fortsetzung folgt)
843 mal erzählt

7
Okt
2007

Mops (9)

R hieß eigentlich Renee. Er war reich, räudig, raffiniert und Rioja-Händler. "Und das ziemlich genau in dieser Reihenfolge", Andreas brach sich ein Stück von der Edelschokolade ab und wälzte sich auf den Rücken. Er inszenierte die Erzählung. "Wir hatten uns schon einmal in Georgs Bar getroffen gehabt. Was haben wir nicht geflirtet", er machte eine Tuntenbewegung. Dann holte er eine neue Flasche Wein. Sie beobachtete ihn. "Nein kein Rioja, das wär doch zu aufgelegt", er präsentierte eine Flasche "Cava Brut Rose" von Juvé y Camps breit: "Und kein Prosecco…."
Alle hätten es gewusst, klagte er: "Ich war ja früher vor der Morgenschiene mit den Leuten vom Sender fast täglich dort. Viele blieben Stammgäste." Vielleicht hätte es auch Andeutungen gegeben, im Nachhinein. "Das tat eigentlich fast mehr weh als die Sache an und für sich. Die war mir ja aus den Mails geläufig, fast vertraut. Die turnte mich ja an. Aber dass es alle wussten ", er ließ seinen Kopf in ihre hohle Hand fallen. Erikas Finger kraulten automatisch. "Filme im Kopf, der Film Noir hat den Softporno abgelöst", er kicherte in ihren Schoß. Hitze stieg in ihr auf, unpassend, ungelegen, verwirrend. Sie trank. "Oder Almodovar?" "Thats How Heartaches are made" steuerte Dinah Washington den Soundtrack bei.
"Und dann?" Erika strich mit ihrem kleinen Finger über sein Ohr. Er blickt zu ihr auf: "Ganz großes Drama. Wie du schon sagtest, meine Kluge, Almodovar. Angefangen hat es mit dieser SMS über die chorizo maviloso." Er hatte also Dienst getauscht, sich Marcel geschnappt und war in Georgs Bar marschiert. "Sie hätten genauso gut miteinander im Bett liegen können, wie sie da an der Bar standen. Mit Freunden." Neuen Freunden, für Andreas neu. "Sein Gesichtsausdruck war panisch. Und auch der Rioja-Knabe wirkt leicht unentspannt. Vor allem, als Marcel, der Gute, auf sie zu galoppierte." Sein Handy piepste, zum fünften Mal an diesem Nachmittag: "Ganz schön hartnäckig, der Herr Internet", neckte sie. Er verließ den Raum.
Bald würde Tri läuten. Er war mit dem Hund unterwegs. Das war 'ihre Qualitätszeit' mit Andreas, diese eine Stunde unter Freunden. Wenn sie das waren? Zumal sie ja mit Freundschaften wenig Erfahrung hatte und sich zumeist eher als Gast in seinem Leben fühlte. Das was für Tri für Marcel tat, indem er ihn hinaus auf die Straße, also in die Welt begleitete, ihm geordneten Freilauf ermöglichte, darauf achtete, dass er sich nicht verirrte, das tat Andreas irgendwie für sie. Inklusive 'Sackerl fürs Gackerl'. Sie wurde so viel bei ihm los, was er diskret entsorgte. . .
Er hatte ihr den Zugang zum Internet erschlossen. Dank seiner Einschulung war sie in den letzten Wochen in die Welt der Chatrooms, Blogs und Newsgroups eingedrungen und zog dort ihre Kreise. Sie hatte ein Second Life begonnen. Sie hatte kein Recht auf Eifersucht.
(Fortsetzung folgt)
827 mal erzählt

1
Okt
2007

Mops (8)

An dem einen speziellen Abend hatte Andreas Stunden vor Georgs i-Book verbracht. Irgendwann hatte er begonnen, die endlosen Mails und Bilder auf CD zu brennen. Immer wieder versank er in den fremden Worten. "Die hatten ein ganzes Leben neben mir. Ich wusste nichts", empörte er sich. Er sei an diesem Abend nicht Herr seiner Sinne gewesen, er habe alle Informationen, wie neben sich stehend, gesucht, gespeichert, gesucht, gespeichert. "Es war wohl Unrecht?", er lag mit dem Kopf in Erikas Schoß. Sie streichelte über seine Haare. Sie bewunderte, liebte seinen ungezwungenen Umgang mit Berührungen. "Nein, es war dein gutes Recht. Er war dein Mann, zwölf Jahre, da solltest du wissen, was er treibt." Andreas sprang auf, holte die CD und konfrontierte sie mit Dingen, die sie nicht sehen, nicht lesen, nicht wissen wollte. Sie sah Penisse von Männern, deren Gesichter ihr wohl ewig verborgen bleiben würden. Sie las Dinge über Sexualpraktiken, die ihr fremd waren und sie beängstigen. Und doch erregte sie das alles. Sie dachte an die vergangene Nacht und daran, wie selten Sex in ihrem Leben geworden war. Zur Selbstbefriedigung hatte sie kein Talent. Rudolf war heute mit Tri zu einem Flugtag aufgebrochen. Erwachen und Frühstück waren nett gewesen, auch wenn er das Geschehene mit keinem Wort mehr erwähnte. Nicht einmal eine Geste erinnerte daran, dass sie sich Stunden zuvor endlich wieder geliebt hatten.
Andreas saß dicht neben ihr und studierte die Fotos und Mails mit ihr, immer wieder beobachtete er sie und dann vertiefte er sich wieder in seine Beweisstücke, als würde er sie das erste Mal sehen. Rufus Wainwright begleitete sie wieder einmal. Und die übliche Flasche Wein. "Fabelhaft" stand am Etikett des Portugiesen und trotz oder wegen der Melancholie, die sie beide an diesem Spätsommer-Samstag umfangen hielt, fühlte Erika sich auch so.
Ein Handy piepste. Andreas fischte es aus seiner Hosentasche, las die SMS und grinste zufrieden. Sie sah in fragend an: "Ein Neuer?" "Ja", er wirkte glücklich und fast irgendwie stolz und setzte hinzu: "Internet." Dann stand er auf, um zu antworten. Kurz blieb sie noch hilflos vor den fremden Mails sitzen, dann hatte sie plötzlich den Drang, allein zu sein. "Ich geh jetzt einmal, den Germteig machen für Buchteln" Tri und Rudolf hatten sich die Süßspeise gewünscht. Sie machte sie gerne. Sie mochte Germteig. Ihn zu schlagen, zu kneten hatte auf Erika fast therapeutische Wirkung. Je nach Verfassung war es Aggressionen abbauend oder sinnlich oder beides. Sie mochte den Geruch, wenn der Teig aufging und die Tatsache, dass er aufging, dass sich sein Volumen mit der Kraft ihrer Sehnsucht und ihres Zorns verdoppelte. Sie stellte die Schüssel an einen warmen Platz und kehrte zu Andreas zurück. Marcel begrüßte sie Schwanz wedelnd bei der Türe. Sie hatte den Mops ins Herz geschlossen.
(Fortsetzung folgt)
763 mal erzählt

29
Sep
2007

Mops (7)

"Mama, glaubst du, Marcel versteht alles, was ich sage?" Der Bub kuschelte sich an sie. "Mama, aufi", hatte er gefordert – seit er sprechen konnte, war das ihr gemeinsamer Code für Extra-Streicheleinheiten, von Rudolf nur sehr ungern gehört. Der Mops beschäftigte ihren Sohn sehr. Gemeinsam hatten sie sich im Internet über die Hundesrasse schlau gemacht und seitdem war Tristan noch begeisterter von seinem neuen Freund. Er hatte sogar seinem Vater Paroli geboten, als dieser gestern von einem degenerierten Schoßhündchen gesprochen hat. "Der Mops ist ein Königshund aus China", berichtigte er Rudolf. Erika musste lächeln. "Mama, warum bist du so anders?" Die Frage erschreckte sie: "Wie meinst du das, Tri?" "Warum hast du den Stirnstrich daheim und bei Andreas nicht?" Die Falte zwischen ihren Augen, eben erst hatte sie sie im Badezimmer verärgert gemustert. Was dem Buben nicht alle auffiel. "Ist das so?", antwortete sie mit einer Gegenfrage, um dann sofort zu beschwichtigen: "Glaub ich nicht, die ist eben manchmal da und manchmal nicht. Wenn ich müde bin ist sie da." "Macht dich Papa müde?" Kindermund tut Wahrheit kund, dachte sie und wurde verlegen. Sie wollte nicht, dass Tri ihr den Kummer und die Zweifel anmerkte. "Who let the Dogs out?", knurrte sie in seinen Bauch – "Wau wau.", antwortete er kichernd.
Rudolf war ein guter Vater, das war Erika sehr wohl bewusst. Mit dem Baby Tristan hatte er zwar nichts anfangen können, sobald der Bub aber auf ihn reagierte, bemühte er sich redlich. Wenn er frei hatte, spielte er oft stundenlang mit dem Kind. Gemeinsam betrieben sie Sport und machten Ausflüge. Rudolf war Einzelkind gewesen wie Tristan. Als er zwölf war, hatten sich die Eltern scheiden lassen. Sie hätte vielleicht gerne noch ein zweites Kind gehabt, aber obwohl sie nicht verhüteten, wurde Erika nicht mehr schwanger. Und so wichtig war es ihr dann auch nicht, beiden offenbar nicht, obwohl sie nie wieder darüber gesprochen hatten. Sicher wäre es für Tri schön mit Geschwistern aufzuwachsen, aber. ..
Sie tollten noch immer im Wohnzimmer, als Rudolf in der Türe stand. Sie hatten beide sein Kommen nicht bemerkt. Er war guter Laune, lächelte. Rudolf hatte ein Flugzeugmodell mitgebracht, zum Zusammenbauen. Als Bub war das seine große Leidenschaft und nun teilte er sie mit seinem Sohn. Tri sprang auf und lief zu seinem Vater und Erika war gerührt. Sie mochte es wenn die beiden mit Pinzette, Haarpinsel und Lack in Tris Zimmer gemeinsam bastelten. Sie waren beide sehr genau und ordentlich. Tristan war da unverkennbar der Sohn seines Vaters. In seine Umsicht, seiner Ordnungsliebe und letztendlich auch in seiner Fürsorge. Das machte ihn zu so einem guten Hundesitter. Erika schmunzelte und ging in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Rudolfs gute Laune hielt auch während des Essens an, er scherzte und lobte sie. Nachts kam er dann zu ihr. Sie hatten schon ewig keinen Sex gehabt. Er war noch vor dem Computer gesessen. Obwohl es spät war, war sie noch wach. Sie lag auf der Seite, mit dem Rücken zu ihm. "Gute Nacht", murmelte sie. Er robbte auf ihre Bettseite. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. "Willst du?" Ja, sie wollte, viel zu lange hatte sie schon nicht mehr, sie war nicht sehr begabt in Sachen Selbstbefriedigung, sie wollte sehr. Sie spürte ihn hart an ihrem Arsch und kam ihm ein wenig entgegen. Sie mochte die Löffelchenstellung und er auch. Er strich ihre Hüfte entlang und legte seine Hand auf ihren Venushügel. Sein Druck verstärkte sich rhythmisch, er griff nach ihrer Perle, streichelte sie. Sie drückte sich an ihn und nahm ihn auf. Und nahm ihn auch wieder ein wenig an. Als er später auf ihrem Rücken zusammensackte, stöhnend, entleert, liebte sie ihn sogar ein bisschen.
(Fortsetzung folgt)
603 mal erzählt

27
Sep
2007

Mops (6)

Natürlich war Rudolf stinksauer: "Meine liebe Frau schickt meinen achtjährigen Sohn Tristan zum schwulen Nachbarn Geld verdienen, Bravo! Was ist, wenn etwas passiert mit dem Köter? Hastdudirdarüberjemalsgedankengemachtmachstdudirjemalsgedanken? Nein, bitte keine Erklärungen. Bitteverschonemich." Gequälter Gesichtsausdruck. Er nahm Blackberry und Vaio vom Tisch. "Du wirst ihm das wohl verbieten, nehmichan." "Werd ich nicht", sie fühlte sich wie sieben Jahre und kaputte Strumpfhose, allerhöchstens sieben Jahre, wenn sie von ihrer Mutter ausgeschimpft wurde: "Ich will ihm das nicht verbieten, ich halte das für äußerst lehrreich für ihn." Ihre Stimme kiekste. Keine Hysterie, nicht weinen. Er ging in sein Büro. Ins Internet. Sie setzte sich vor den Fernseher. Trotzig holte sie sich ein Glas Wein. Rudolf mochte nicht, wenn sie trank. Andreas hatte ihr eine Flasche Veltliner mitgegeben, "Zwillingslauser", lustiger Name für einen Wein. Sie zappte sich durch die Kanäle. Dann ging sie Zähne putzen – war das nicht ein Alkoholikersymptom? - und brach auf, um Tristan vom Klavierunterricht zu holen. "Ich hol jetzt Tristan", rief sie, sie knallte die Türe ein wenig zu laut. "Wir kommen gleich", erklärte sie Andreas, der den Kopf aus der Türe steckte. Tri durfte nach der Musikstunde mit Marcel Gassi gehen. Das hatte sie ihm versprochen. Im Auto drehte sie den CD-Player auf: Aretha forderte Respect. Sie sang mit.
"Wo ist Tristan?" Rudolf kam über die offene Treppe. Sein Handy vibrierte und blinkte in seiner Hand. Er drückte den Anruf weg, sah durch Erika hindurch und schlüpfte in seine Fliegerjacke: "Ich muss noch einmal weg, bis gleich." Rudolf hatte ihr Glas gewaschen und weg geräumt. Sie nahm sich ein neues. Eigenartig, dachte sie, als sie sich in ihren Sessel plumpsen ließ. Wohin war er mit dem Telefon. Wohlig nahm sie war, wie ein wenig Eifersucht ihren spiegelglatten Alltag ein wenig aufraute. Aber war sie wirklich eifersüchtig, war es nicht nur Andreas' Geschichte, die ihr im Kopf herum spann. Solidarische Sorge, der Wunsch nach ein wenig Dramatik in ihrem Leben. Sie war inzwischen vor Rudolfs Büro angekommen. Die Tür stand offen. Am Schreibtisch der Laptop. Klein, klar, sauber, elegant. Er lag im Zentrum des Tischs. Alles andere hätte Rudolf, der Zwängler, wohl nicht ausgehalten. Aber er war offen, das war ungewöhnlich. Sie näherte sich. Das durfte sie nicht und es ging sie nichts an. Sie dürfte nichts sichtbar verändern, das würde er sofort bemerken. Drei Finger hoch, es war ihr unangenehm, aber jetzt war sie schon dabei. Ein Flugfoto als Bildschirmhintergrund. In der Leiste erkannte sie, dass Skype offen war. Sie drückte auf das Symbol, las kurz etwas, Lohengrin, Schwan, Opernsachen. Als sie unten in Geräusch hörte, zuckte sie zusammen. Schnell brachte sie den vaio wieder in die Ausgangsposition und huschte ins Bad nebenan. "Mama", es war Tri. Sie war erleichtert. Aber wo blieb Rudolf?
(Fortsetzung folgt)
806 mal erzählt

26
Sep
2007

Mops (5)

Irgendwann habe er es dann doch nicht mehr ausgehalten, erzählte ihr Andreas, während Tri schon längst auf dem mächtigen Designersofa schlief, den Arm zärtlich um den schlafenden Mops gelegt: "Georgs Handy lag im Vorraum und lachte mich verführerisch an." Er hatte dasselbe Modell. Erst sei er ein wenig verwundert gewesen, weil sein Partner das Mobiltelefon mit einem Passwort gesichert hatte: "An und für sich nicht seine Art – schlechtes Zahlengedächtnis. Aber genau deswegen war es wohl auch so einfach zu knacken: sein Geburtstag." Und so habe er um fünf Uhr morgens hastig und verwirrt jede Menge SMS eines gewissen R gelesen. Die meisten mehr als eindeutig. Dann habe er sich die Nummer notiert: "Ich hab sie noch immer eingespeichert. Ich wollte anrufen - mit Rufnummernunterdrückung." "Warum nicht?" "Hätte nichts gebracht." Erika runzelte die Stirn. "Ich hatte Angst, ein schlechtes Gewissen irgendwie. Ich hatte die verbotene Türe geöffnet. Die 13. Türe, wie in Blaubart." Er hätte dann fast täglich früh morgens die SMS nachgelesen. Andreas öffnete noch eine Flasche Wein. Der Alkohol stieg ihr zu Kopf. Carla Bruni sang französisch. "Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Sie waren geil diese kleinen Botschaften", Andreas hatte schöne dunkle Augen, sie versank in ihnen. "Manchmal wurde ich so scharf davon, dass ich mir noch schnell einen runter holte, bevor ich zur Arbeit fuhr. Oder es fielen mir Worte ein und umklammerten meinen Schwanz." Sie hielt seinen prüfenden Blicken stand, aber es kostete sie Kraft. Sie trank, während er weiter erzählte. Es sei regelrecht zur Sucht geworden – verbaler Voyeurismus bei einer Affäre seines Geliebten. Zwei drei Mal hätte er selbst versucht, mit Georg erotische SMS zu wechseln: "Er hat mich zurück gerufen. Einfach zurück gerufen und Belangloses geplappert." Das ging so über Monate und Andreas trug schwer an seinem Geheimnis: "Und dann diese perverse Sucht, mehr, mehr davon zu lesen. Zwischendurch hatten wir sensationellen Sex: wütend verzweifelt und zu dritt mit dem unbekannten R." Schade, er hatte so schöne Lippen, ob er wohl auch Frauen, dachte Erika. Die Geschichte erregte sie, die Geschichte und der volle Rotwein "Nicole" las sie am purpurnen Cover "2004 Rosso Toscano" Vorne psychedelische Kreise. Schön, dachte sie. "Und dann die Querverweise auf Mails", drang Andreas' Stimme zu ihr durch: "Natürlich lief da auch was auf dieser Ebene. Daher das i-Book." Das Georg dann schließlich zu Hause vergessen hatte. Und Andreas fand auch hier das Passwort. Und den Ordner Rioja.
(Fortsetzung folgt)
536 mal erzählt

25
Sep
2007

Mops (4)

"Im Grunde habe ich mich ja gefreut, als ich vor zwei Jahren den Job als Producer der Morgenshow bekommen habe", er hackte Ingwer: "Endlich konnte auch ich was zum Haushaltseinkommen beitragen." Aber da Georg eine kleine Wein- und Tapas-Bar besaß ,hätte sich in der Beziehung der beiden doch einiges geändert, schilderte Andreas: "Meistens musste ich aufstehen, wenn er gerade ins Bett ging. Marcel war der einzige Nutznießer – er wurde ganztägig von einem von uns beiden betreut." Er habe auch die Anerkennung genossen, die er im neuen Job erhalten habe und die gemeinsamen Nachmittage seien eine Zeit lang sehr schön gewesen: "Qualitätszeit nennt die Supernanny das…" In Georgs Bar sei er nur mehr selten gewesen, hin und wieder mit ein paar Kollegen vom Sender. "Wenn man morgens um halb fünf aufsteht, ist einem abends mehr nach Fernsehen und auf die Dauer stellt man seinen ganzen Rhythmus um. Wir hatten nach und nach immer weniger gemeinsam", er schenkte Wein nach: "Schneid jetzt den Hühnerbusen, Schätzchen, du weißt ja, für Busen hab ich wenig übrig." Irgendwann sei ihm dann aufgefallen, dass Georg sein Handy auf leise gestellt habe. Kein Piepston mehr, wenn ein SMS ankam, dafür häufige SMS, leuchtend vibrierend, aber unbeachtet, wenn er, Andreas, in der Nähe war: "Ich mein, noch verdächtiger geht nicht, oder?" "Und hast du nachgeschaut?" "Ich wollte nicht – oder nein, ich konnte nicht, das Handy lag nie unbeachtet herum." Und auch sein i-Book hätte Georg abends mit in die Bar genommen: "So kann ich die Buchhaltung erledigen, wenn noch keine Gäste da sind, hat er mir erzählt. Von wegen." "Hast du ihn jemals auf das alles angesprochen?" wollte Erika wissen. "Schon, aber er wich mir aus und vielleicht wollte ich es gar nicht so genau wissen. Voila, Madame. Essen ist fertig – ich erzähl dir später weiter." Sie fand Tristan im Wohnzimmer, wo er den Mops streichelte und ihm irgendwelche Geschichten ins Ohr flüsterte.
Die Kürbissuppe mundete hervorragend und das Teppanyaki begeisterte Mutter und Sohn. Andreas bat den Buben, jeden Tag mit Marcel Gassi zu gehen und versprach ihm sogar, ihn dafür zu bezahlen. Tristan schwebte im siebten Himmel und Erika war sich noch nicht ganz klar, wie sie das alles ihrem Mann beibringen sollte. Sie war sich sicher, dass Rudolf nicht begeistert sein würde von all dem: dem schwulen Nachbarn, dem Mops und vor allem dem täglichen Kontakt, den sein Sohn mit beiden haben würde. Aber der Bub war so glücklich und der Abend so gemütlich, dass sie beschloss, sich darüber erst morgen den Kopf zu zerbrechen, wenn er wieder heim kam.
(Fortsetzung folgt)
996 mal erzählt

23
Sep
2007

Mops (3)

"Nachbarin! Euer Fläschchen!" begrüßte sie Andreas, als Erika zum vereinbarten Zeitpunkt läutete. Triumphierend schwenkte er die Weißweinflasche. "Faust?" "Ich liebe gebildete Frauen…Willkommen!" Sie hatte Kuchen gebacken und Blumen gekauft, um nicht mit leeren Händen zu kommen. Tristan hatte sein Geld in Hundeleckereien investiert. Wohlerzogen gab er dem Gastgeber die Hand, hielt aber gleichzeitig nach Marcel Ausschau. "Der ist im Wohnzimmer – gib ihm nicht zu viel zu naschen", erklärte Andreas und führte Erika in die Küche. Dort wartete schon ein Glas Wein auf sie. "Als tüchtige Hausfrau hilfst du mir sicher, das Essen vorzubereiten – ach ja, ihr mögt hoffentlich Kürbissuppe." Schnell stellte sich bei ihr dasselbe wohlige Gefühl wie am Abend zuvor ein. "Du wolltest mir noch erzählen, was, also weshalb du und Georg…", fragte sie nach. Schon seit gestern plagte sie die Neugier. "Also deswegen bist du wieder gekommen, um dich an meinem Elend zu weiden." Erika erschrak immer ein wenig, wenn er so redete. Ironie war sie nicht gewohnt. Wie auch, ihr Hauptgesprächspartner war acht Jahre alt und Rudolf zog Zynismus vor. Andreas schien ihre Befangenheit zu erkennen. Er strahlte wie meistens und drückte ihr ein Schneidebrett und ein Küchenmesser in die Hand: "An die Arbeit Schätzchen, während wir Gemüse schnippseln, erzähle ich dir die schreckliche Wahrheit." Im Hintergrund sang Marianne Faithfull über Lucy Jordan, die sich mit 37 am Ende ihrer Illusionen vom Hausdach gestürzt hat. Andreas zeigte Erika, wie dünn sie den Lauch schneiden sollte und begann zu erzählen: "Natürlich war auch ich nicht immer treu, auch wenn wir Schwulen längst nicht so promiskuitiv sind, wie gerne behauptetet wird, wir saufen ja auch nicht ständig Prosecco, nicht wahr meine Liebe." Er stieß mit ihr an. Der Weißburgunder schmeckte auch heute noch hervorragend. Dann erzählte er von zwei, drei One-Night-Stands: "Bsoffene Gschichten. Die aufregendste war noch die mit Karl, dem Staatsanwalt. Der war schon in der Schule meine große Liebe. Dann haben wir uns wieder getroffen und ich hab die Gelegenheit beim Sch… Schopf ergriffen." "Er war auch schwul und du hast es nicht gewusst?" "Nein, verheiratet, zwei Kinder, aber zu neugierig, um sich die Gelegenheit auf ein Blaskonzert entgehen zu lassen", er kicherte zufrieden. Erika hörte auf zu schneiden. Sie sah ihn fassungslos an. Das alles klang doch etwas ungewöhnlich für sie. So etwas kannte sie nur aus dem Fernsehen. "Weiter arbeiten, Schätzchen, du willst mir doch nicht erzählen, dass du deinem Piloten immer treu warst." Doch, war sie. Einmal hatte Erika fremd geküsst. Bei einem Elternabend. Einen Ex. Sie hatte getrunken. Seitdem war sie vorsichtig - mit Alkohol und Elternabenden. Aber das wollte sie Andreas nicht erzählen.
(Fortsetzung folgt)
609 mal erzählt

22
Sep
2007

Mops (2)

Erika erwachte leicht verkatert. So viel Wein wie am Abend zuvor hatte sie schon lange nicht mehr getrunken. Überhaupt, dieser Abend. Sie hatte das Gespräch mit Andreas so genossen. Schon lange hatte sie mit niemanden mehr über Gefühle geredet. Und gelacht. Und getrunken. Sie hatte keine Freundinnen, mit denen sie das hätte tun können. Rudolf trank keinen Alkohol. Seine Abende verbrachte er am liebsten daheim, vor dem Computer oder bei einem Fachbuch. Sie gingen kaum aus – "Ich bin beruflich genug unterwegs." – und hatten auch wenige Freunde – "Findest du die beiden nicht auch niveaulos?" Hin und wieder gingen sie zusammen in die Oper, die mochte er, das war's aber auch. Manchmal spielte er mit einem Bekannten Billard. Dabei hatten sie alle Freundinnen beneidet, als sie damals den Piloten geheiratet hatte. Rudolf sah hervorragend aus und hatte ein gutes Einkommen. Und es war eine sehr romantische Geschichte gewesen. Sie hatte Dolmetsch studiert: Französisch und Japanisch und träumte von einer Japanreise. Und hatte Angst vorm Fliegen, immer schon. Ihre Eltern schenkten ihr das Antiflugangstseminar, am Programm stand ein Flug nach Paris. Sie durfte oder besser musste ins Cockpit und dort saß Rudolf. Er wirkte so souverän und beruhigend von der ersten Minute an. Sie verstanden sich großartig und ein paar Tage später lud er sie in die Oper ein - "La Boheme". Ihr erster Opernbesuch und sie war sehr beeindruckt. Beeindruckend war auch wie er ihr den Hof machte. So dezent und angenehm. Er war so ganz anders als seine Vorgänger, er behandelte sie wie eine Lady. Es verging ein halbes Jahr, bis sie zum ersten Mal miteinander schliefen. Das "Herumgevögel der Kollegen mit den Stewardessen" widere ihn an, erklärte er ihr. Nach Japan ist sie nie geflogen, auch das Studium hat sie nie beendet. Sie wurde mit Tristan schwanger und von schwangeren Studentinnen hielt Rudolf nicht viel: "Ich verdiene gut, mein Schatz. Dolmetsch kannst du immer noch studieren, wenn unser Kind aus dem Ärgsten heraus ist." Sie weckte Tri. Der fing, kaum hatte er die Augen offen, gleich wieder von Marcel zu sprechen an: "Er ist so schlau, Mama und er versteht alles, was ich sage." Wie das Herrl, dachte sie und schmunzelte. "Warum kann ich nicht einen Hund haben? Glaubst du, darf ich ihn jeden Tag besuchen?" Er plapperte in einer Tour bis ihr Handy läutete – "Der Walkürenritt" – der Göttergatte. Rudolf fand den Klingelton überhaupt nicht komisch, ganz abgesehen davon, dass er es hasste, wenn sie sich "so Kindskram" aus dem Netz herunter lud. Deswegen durfte sie auch nicht an seinen Laptop. "Es reicht, wenn ein Computer virenverseucht ist." "Hallo", sie hob ab. "Hallo, ich hab schon gedacht, ihr hättet verschlafen. Bei euch ist es ja schon Sieben." Sie hasste auch seine Weckrufe, seine kontrollierende Art. "Aber nein doch. Wir machen uns gerade fertig."Sie schaute sich in den Spiegel während sie telefonierte. Der Abend hatte Spuren hinterlassen. Tri sah sie an. Er hatte großen Respekt vor dem strengen Vater. Angst nannte Erika das insgeheim, wollte es aber Rudolf gegenüber nicht ansprechen, der gerne behauptete, das Kind hätte ihre furchtsame Natur geerbt. "Kann ich Tristan sprechen?"Sie reichte dem Buben das Telefon. Irgendwie war sie erleichtert, dass Tri den gestrigen Abend seinem Vater gegenüber mit keinem Wort erwähnte.
(Fortsetzung folgt)
442 mal erzählt
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