25
Mai
2011

DON'T PANIC!

Happy towel day!

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1073 mal erzählt

18
Mai
2011

Mercy Buckets!

Und dann endlich wieder Freitag. Lange war der Erstgeborene in der Landheimat und er wirkt erschöpft. Schon am Nachmittag habe ich mich voller Vorfreude an mein Werk als Pfarrersköchin in der Chapel of Soul gemacht, Guacamole, Wassermelonene-Schafkäse-Salat und Carta da Musica, bereits am Vortag bemused gebacken. Wie das Rotkäppchen packe ich noch Wein (A Lita Schwoaza) in mein Körbchen.

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Fast schäme ich mich meines haltlosen Glücks, als ich den Buben vom Musenpodest, dem gelben Sofa aus, beobachte. So müde und traurig und hoffnungslos. Ich versuche nicht zuviel von meinem Glück zu reden. Obwohl ich mir auf die Lippen beißen muss. Zu gerne würde ich schwärmen und berichten, dass es genauso ist, wie in all den Jahren vom gelben Sofa aus beschworen: Dass die Liebe so ist wie Sand auf der Hand und man die Hand bloß ruhig halten muss, nicht zittern darf und ja nicht versuchen darf, die Hand zu schließen, weil der Sand, die Liebe, einem sonst zwischen den Fingern davon rinnt. Hält man die Hand ruhig bleibt – dann wird sie sogar mehr. Aber ich sage es nicht.

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Mercy, Mercy, Mercy. Und dann sind wir „unter Jungs“ und öffnen lange verschlossen Türen…Herr Doppel T, der Erstgeborene und ich, zwischen Hendrix und Brahms. Ich tanze im Wohnzimmer, allein und doch nicht. Die Jungs tauschen alte Mythen aus, die Geschichte von jenem Nachmittag in dem unglaublichen Schallplattengeschäft wird wieder einmal erzählt. Ich hänge meinen Gedanken nach, kann ich doch jederzeit wieder einsteigen. Schwerelos.Am Schluss spielt der Erstgeborene Charlie Parker für mich. Ich liebe ihn dafür. Auch dafür.

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Ungewöhnlich früh beenden wir den falschen Freitag und ich spaziere vom Karlsplatz nach Hause. Fröhlich, glücklich, berauscht, dankbar. Liebend.

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1248 mal erzählt

12
Mai
2011

Erotik und Sex X 6

Ihr Wunsch sei mir Befehl

Sex ist ein Kriminalroman; Erotik ist ein Gedicht, das einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
Sex ist ein Laib Brot, wenn man Hunger hat; Erotik ist ihn gemeinsam zu backen, die Hände im Teig versunken.
Sex ist ein enges kurzes Kleid anziehen; Erotik ist viele Lagen verschiedener Stoffe ausziehen.
Sex ist ein gieriger Kuss; Erotik ist der letzte Blick auf die Lippen des Gegenübers vor der Verschmelzung.
Sex ist durchschwitzte Laken; Erotik ist mit den Kopf darunter tauchen und den Duft der Lust einzusaugen.

Sex passiert zwischen Leibern; Erotik entsteht in Gedanken, Träumen und Sehnsüchten.

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Bemused
2347 mal erzählt

9
Mai
2011

Liebende Wahrnehmung

Mit „liebender Wahrnehmung durchs Leben zu gehen“, rät die kleine Meisterin der diamantenen Liebe den Kindern und den Großen. Ich durfte dabei sein, eingeladen von ihr, ihr mit anderen zur Seite zu stehen, zu begleiten. Das war mein Geschenk. Und all die anderen Geschenke im Spiel des Lebens, Meine und andere Tränen, Schmerz, der sich in lachende Kindergesichter transformiert, die Augen von Menschen, die ihr Glück sehen. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

Die Tage vorher, andere Menschen, ähnliche Sehnsüchte, Ängste, Schmerz. Ich geh voran, öffne meinen Bauchladen, versuche ihnen das eine oder andere mitzugeben. Und sie nehmen es, nicht dankbar, freudig, lustvoll, wie die Keramikerin sagt. Sie erinnern mich an meine Verantwortuzng und schenken mir ihr Vertrauen. Sie üben einander anzusehen in liebender Wahrnehmung.

Achtsamkeit, nenne ich es, bis die Meisterin mir, uns gestern die Formulierung schenkt. „Man kann nicht alle Menschen leben, aber man kann alle Menschen liebend wahrnehmen. Dann ist nur mehr dann Platz für Angst, wenn sie wirklich berechtigt ist.“ Und wieder wurden in der Schmiede Herzen geschmiedet in der Glut der Liebe. „Du bist authentisch“, sagt die junge Frau, die ihre Seele am Vortag so wundervoll geteilt hat, als wir uns umarmen und berührt mich tief und freut mich so.

Zwei Glücksklee habe ich in der Wiese gefunden; seit vielen, vielen Jahren die ersten; einen mit fünf Blättern für die Meisterin und einen mit vier Blättern für einen GlücksPiraten. „Man muss sie weiter schenken“, hat mich mein Vater gelehrt und endlich bin ich wieder ein Glücksklee. Ich hatte ganz vergessen, dass man den Glücksklee suchen muss mit liebender Wahrnehmung. Und dass man das Glück teilen und wagen muss. Stetig und verwegen.

So reicht beschenkt vom Leben. Danke.

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790 mal erzählt

2
Mai
2011

Heimatlied



Heimatbild

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1147 mal erzählt

1
Mai
2011

Ein Kompliment

Verwegen nennt er mich und es gefällt mir.
War ich doch lang genug verlegen.


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907 mal erzählt

25
Apr
2011

Ostermontagsfrieden

Dort, wo mein Fahrrad ein wilder Rappe war und ich Drachen steigen ließ,
wo ich Waldtschick rauchte und Türken und Obst stahl, wo mein Piratenschiff vor Anker lag,
wo ich über die Wiesen rollte, Purzelbäume schlug und mich im Kreis drehte, bis die Welt mein Karussell war, wo ich meine beiden treuen Freunde belehrte, wo ich Vögel beobachtete und Blumen bestimmte, wo ich mir selbst Märchen erzählte, in der Wiese lag und träumte, wo ich später heimlich rauchend spazierte, voll verzweifelter Wut und Liebe zu irgendwem.
Dort ist der Park mit dem kleinen Teich und tut so, als wäre er schon immer da gewesen.

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Und ich sitze auf der kleinen Mauer und schaue ins Wasser. Dizzy Gillespie hat der Zufall für mich aufgelegt. Die Sonne wird im Teich zu einem Kristall, die Wolken erinnern an die Scherenschnittfilme meiner Kindheit, sie zeichnen mir unendlich schöne Bilder. Manchmal höre ich Vögel zwitschern. Die Goldfische schleichen träge knapp unter der Wasseroberfläche herum. Die Musik ist schön. Und langsam kann sich das traurige kleine Mädchen wieder im letzten Winkel meiner Seele schlafen legen. Die Tränen trocknen. Ein Flugzeug fliegt durch den kleinen Teich. Tropfen zeichnen konzentrische Kreise. Ein Erpel schwimmt vorbei. Glück steht auf meinem Ärmel. Ein friedlicher Ort. Ich schaue ins Wasser und alles ist gut.

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981 mal erzählt

24
Apr
2011

Die Auferstehung und das Leben

„Frohe Ostern hat die Frau gsagt, he, die Frau hat mir frohe Ostern gwünscht“, ruft das kleine Mädchen durch den Park. Ich bin etwa 20 Meter von ihr entfernt, weit genug, um für sie weg zu sein. Eben noch habe ich mir neben ihr an dem kleinen Brunnen die Hände gewaschen, wir haben uns kurz angelächelt und in die Augen gesehen, schöne blaugrüne Augen. „Frohe Ostern“, habe ich gesagt, "Frohe Ostern", hat sie geantwortet.

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Drei Stunden bin ich durch meine Vergangenheit flaniert. Mit dem Bus wie früher in die Stadt, am Inn entlang - dort haben wir geraucht, dort Fotos gemacht - durch den Hofgarten, wo ein Pärchen einen blühenden Kirschbaum betrachtet und der Baum dankbar Blüten schneien lässt - und wir einst geraucht und geküsst haben, wo kleine Lieben begannen und verblühten - in die Altstadt. Im Dom, wo ich gefirmt wurde, entzünde ich eine Kerze für den Vater, wie er es mich gelehrt hat auf all den Reisen in den Kirchen, wo wir Kerzen für die Toten entzündeten; jetzt eben für ihn und die anderen, meine Toten.

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Touristin unter den Touristen spaziere ich über die modern umgestaltete Prachtstraße in das Kaffeehaus, in dem die junge Mock Turtle einst residierte, ein bisschen Lolita, ein bisschen verhurtes Gretchen, ein bisschen altkluges Geschöpf. Ich trinke ein Glas Wein auf der Terrasse, der Kellner kommt aus der Slowakei. Alles rundherum hat sich verändert, dort stand einst der Brunnen mit den Harfen. Fremd. Immer wieder schaue ich in Gesichter, versuche Vertrautes zu entdecken, Bekannte, Freunde von damals, die mich wieder erkennen könnten und mir beweisen, dass ich es war, die einst hier lebte.

Vorbei an der alten Schule, Osterferien, auch hier sieht alles anders aus und doch dort drüben habe ich mir am Auspuff der KTM des Schilehrer-Schulkollegen das Wadl verbrannt und kurz kann ich das verbrannte Fleisch riechen und höre mich gegen den Schmerz anlachen, Monate blieb die Narbe. Vor der Polizeidirektion werfe ich Ahorn-Hubschrauber in die Luft. Ich gehe durchs Villenviertel, das mich stets an den ersten Mann in meinem Leben erinnert. Am Vortag fuhr der Taxler an der Wohnung vorbei, wo ich zur Frau wurde. Kurz biege ich ab zum Haus in dem mein Freund, der Fotograf gelebt hat. Bei seinem Totenmahl war ich zuletzt dort. Sein Name steht noch immer an der Klingel, darunter der Name der liebenden Frau an seiner Seite. Ich überlege ob ich läuten soll, hebe sogar den Finger, später suche ich die Telefonnummer und nehme mir vor einen Brief zu schreiben.

Mit dem nächsten Bus fahre ich in meinen Heimatort, bis ganz hinauf zum Sanatorium und mache mich auf den Weg nach unten. Da hat der Komponist gewohnt, da der christliche Freund, dort war ich auf einem Grillfest. Und dann der letzte Weg, den ich an meines Vaters Arm gegangen bin. Ich lächle und die wenigen Menschen, die mir begegnen, antworten mit einem Lächeln, einem angedeuteten Gruß. Vorbei am Marterl, das die kleine Turtle wohl tausendmal gelesen hat zu jenem Platz, wo ich mit meinem Papa bin.

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Und da sitze ich und fühle Frieden und denke an Ostern. „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, fällt mir ein. Ich nehme denselben Weg wie immer, ich gehe weiter, ich gehe die Schritte, die mein Vater nicht mehr gegangen ist, die meine Mutter nie mehr gehen wird. Am Straßenrand liegt eine leere Zigarettenschachtel, immer wieder Chesterfield, alls lei wegen die Chesterfield. Karsamstag.

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„Frohe Ostern“, wünscht euch die Frau.
1401 mal erzählt
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Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

Du bist nicht angemeldet.

Im Bilde

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Soundtrack

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