18
Aug
2007

Meine Welt klingt wieder, ich spreche wieder

Pling, pling – vor zwanzig Stunden erklangen zwei, reine klare Töne zum letzten Mal. Etwa 230 Mal haben sie mir in der letzten Woche das Ende von 20 Minuten Zazen verkündet. Kurz die Beine strecken, haben sie bedeutet, aufstehen zum Gassho, zwei Runden Kinhin, eingeleitete vom Zusammenschlagen zweier Holzstücke, nach der zweiten Runde zweimal Zusammenschlagen der Holzstücke, Gassho in Gehrichtung, Gassho vor dem Sitzplatz, pling, pling pling – wieder 20 Minuten im Lotus, Halblotus oder (nur wenn's gar nicht anders geht) im Längssitz, über dem Zafu knieend. Fast 24 Stunden täglich, sechs Tage lang, war meine Welt fast ausschließlich im Dojo, dem Meditationsraum des Naikanhauses Bodingbach, zwischen meinem Sitzplatz und meinem Schlafplatz, abgesehen von einer Stunde jeden Tag, der Arbeitsmeditation Samu, zu der mich die Osho meist in den Garten schickte. Ich durfte übrigens die Bohnen ernten, die ich gesät habe und habe sie am Abend in einer köstlichen Ramen gegessen. Im Steingarten habe ich Unkraut geerntet und dabei eine ganze Menge Oregano ausgerupft – "der gehört da nicht her", meint die Osho – und so wird es demnächst die eine oder andere Speise den Geschmack der Reue tragen.

Reue, darum ging es ja täglich zwischen 5 Uhr früh und 21 Uhr – und natürlich auch in der Nacht – Okosan, Übung im Schlafen. Und was habe ich nicht alles gesehen und gefühlt, wenn ich mit schmerzenden Beinen da saß, meinem Atem und dem Atem des zweiten, bis Mittwoch mit mir Übenden folgend. Den großen Zorn eines kleinen Mädchens, das weiß, dass es was angestellt hat, den Größenwahn einer pubertierenden Prinzessin, genährt von Benn, Brecht und Jim Morrison, die ohne mit der Wimper zu zucken, Herzen brach, das hochmütige Lästern der jungen Frau, die glaubt über Jüngere urteilen zu dürfen, jetzt endlich ist sie dran, die selbstgerechten Verweigerungen, weil ich doch eh immer gegeben habe. Und so viel mehr habe ich gesehen: Ich habe doch ganz vergessen, dass ich ein Kasperltheater hatte mit einem schönen Krokodil und wie Puffreis schmeckte, Freundinnen und Freunde, die ich unterwegs verloren habe, das Striegeln eines Pferdes, der Geschmack einer Schwedenbombensemmel, dass es einst Buttermilch in Gläsern mit grünen Stannioldeckel gab und wie es war, auf der Bühne zu stehen. Und dazwischen immer wieder ihr.

Meine Wegweiser waren mir vier Jujukinkai-Themen. Meine Wegbegleiterin war die Osho, die etwa alle eineinhalb Stunden, mittels Zusammenschlagen der Hölzer und Glocke zum Dokusan in den Nebenraum rief – und nicht nur einmal hat sie mir, wenn ich Tränen überströmt berichtete habe, was ich gerade wieder erlebt habe, leise, lächelnd und sehr bestimmt gesagt: "Nur nicht in Selbstmitleid versinken, du hast Leid erzeugt für dich und die anderen."

Der Tag begann um fünf Uhr, um 5.15 Uhr war die Osho schon im Dojo, bereit zur Morgenmeditation. Kurz vor Sechs kam dann Stefanie, die uns hervorragend vegetarisch bekocht hat, um sechs wurden nebenan mit sechs Gongschlägen die Naikan-Praktizierenden geweckt, dann kam der dritte Naikan-Begleiter Rüdi, ein Schweizer und saß noch 25 Minuten mit uns. Und schließlich waren wir – ab Mittwoch ich – allein. Irgendwann brachten Stefanie oder die Osho dann das japanische Frühstück, längst hatte ich aufgehört drei Mal zwanzig ist eine Stunde zu zählen. Reis, Miso-Suppe, Tee – eine Schüssel, um den Reis, den man nicht zu essen beabsichtigt hinein zu geben, vorher, unberührt, für andere, die mehr Hunger haben. Pling, das Tischgebet auf Japanisch und Deutsch: Ich prüfe, ob ich daran denke, woher dieses Essen gekommen ist und mache mit bewusst, wie es zustande kam. Ich prüfe für mich weiter, ob ich genug Gutes getan habe, um diese Speise essen zu dürfen. (..) Mit meine ersten Biss schneide ich alles Böse, mit meinem zweiten Biss mache ich alles gut. Mit meinem dritten Biss wünsche ich alle Wesen zu retten. Mit meinem vierten Biss wünsche ich allen Wesen, dass sie den Buddhaweg erfüllen und Satori erreiche.
Gassho – schnell und schweigen essen.
Alles aufessen, Schale und Stäbchen mit Tee waschen, nach dem Essen rezitieren:
Die acht großen Wahrheiten:
Erstens: Wir haben von Anfang an Buddhanatur.
Zweitens: Durch unser Ego verlieren wir den Weg.
Drittens: Das Leben geht weiter
Veitrens: Es ist immer Ursache und Wirkung vorhanden.
Fünftens: Ich und andere sind eins.
Sechstens: Alle Buddhas existieren wirklich.
Siebentens: Wir fühlen Verbundenheit.
Achtens: Das ist der Prozess, um Buddha zu werden.

Gassho, Esstablett vor die Dojotüre. Weiter sitzen.

Zwischen halb zehn und halb elf dann Samu, Arbeitsmeditation, gegen dreizehn Uhr Mittagessen, dasselbe Ritual wie in der Früh. Dann eine Stunde Okosan, Übung im Schlafen. Sitzen bis zum Abendessen, bei Jujukinkai nur jeden zweiten Tag Duschen, manchmal zwanzig Minuten Kinhin. Um acht Uhr Abendmeditation, da kamen dann die Naikan-Übenden dazu. 25 Minuten lang. Wir saßen dann noch bis 21 Uhr. Das war meist die schmerzhafteste Stunde, Kniesitz wäre da nie gegangen, also Zazen, die Knie schmerzen, die Füße schlafen ein, das Kreuz tut weh, alles, wie lange sind 25 Minuten, was tu ich mit meinem unruhigen Geist? Zuflucht suchen in Vergangenem und Zukünftigem beim Liebsten und Freunden nur um dann doch wieder den Schmerz zu spüren, mich an mein Thema zu erinnern, Atemzüge zu zählen….

Und dazu die Stille, diese unendliche Stille, selbst die Vögel scheinen den Atem anzuhalten und die Wespen fliegen bloß die eine oder andere neugierige Runde um meinen Kopf. Wie eine Schildkröte, stand in einem Buch über Zen, habe ich meine Sinne eingezogen, die Augen zu, kein Tasten, kaum Riechen, wenn nicht gerade der viel versprechende Duft der nächsten Mahlzeit durchs Haus schleicht oder Buddha morgens und abends mit Räucherstäbchen erfreut wird. Aber die Ohren, Freunde und Feinde, lauschen nach jedem Geräusch, jemand sprich vor dem Haus, jemand geht aufs Klo, jemand holt sich Tee, Erinnerungen an das erste Naikan, als ich - die Laute – fast stündlich ein wenig leiser wurde, die Osho kommt, die Schiebetüre, gleich Dokusan, das Essenstablett wird geholt, zirpende Grillen, pubertierende Osho-Söhne vor der Tür, die Ötscherlandbahn ,deren plingplingpling nur heißt, dass es doch noch dauert bis Mittag.

Am dritten Tag schleicht die Trauer durchs Haus, der Schmerz über das, was man getan oder eben nicht getan hat, hier und drüben in den Naikan-Räumen, verweinte Augen bei der Abendmeditation, schnell den Blick wieder senken, keine Blickkontakt, "keine Interaktion - ah net mit Kiah", hat der verstorbene Osho, der Josef aus dem Mühlviertel, damals vor vier Jahren gesagt, als ich in der Mitte eines Meditationsmarsches in den Ötscher Bergen so ein Rindvieh herzen und mit Schmerz und Liebe überhäufen wollte – wie er meinen Plan erahnte, weiß ich bis heute nicht, der Satz fällt mir immer ein, wenn mein Blick sich unbotmäßig verirrt. Mit der Osho gibt es keine Meditationsmärsche, die Osho hat nur ein Bein, gütige Augen, ein schüchternes Lächeln und eine Klarheit und Schärfe, um die sie ein japanischer Messerschmied beneiden würde. Und manchmal ist sie ein Mädchen.

Gestern um halb zwölf noch Minuten vor dem letzten pling, pling, als ich allein im Dojo saß, wartend auf die Osho, ging draußen vor der Türe das Leben los. Sechs Stimmen lachten, schnatterten, redeten wild durcheinander – sechs Naikan-Übende kehrten ins Leben zurück. Meine Beine schmerzten – heute nur Lotus hatte ich mir in einer absurden Form von Ehrgeiz geschworen – ich dachte über Zorn nach und wusste doch so genau, was da draußen gesagt wurde: "Als du damals geweint hast, ich hab sofort erkannt, dass ich das Fenster schließen soll, du hast ja gelacht, ich hab mir die Ohren zugehalten, wenn du ein Gespräch hattest und trotzdem gehört, die haben so viel zu erzählen, hab ich gedacht, woher weiß ich genau, dass das zwischen sechs und zehn passiert ist habe ich mich anfangs gefragt und plötzlich wusste ich, das ist egal, ich habe ja so viel bekommen in meinem Leben…"

Ich habe ja so viel bekommen in meinem Leben – und es ist so schön das zu sehen. Ich habe noch so viel zu geben und das ist auch schön.

Das buddhistische Wort Fuse (die Gabe) bedeutet auf die Gier zu verzichten und andere zu beschenken.
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8
Aug
2007

Ureigentliche Meditation Musik?

Am Freitagabend ist es wieder so weit – ich gehe ins große Schweigen. Naikan und Zen in BodingbachJujukinkai genauer gesagt, eine Reuemeditation. Und fast scheint es, als würden meine Geister und Dämonen gerade jetzt toben und wüten, damit ich nächste Woche auch was zu bereuen habe.

Gestern feierte ich wieder einmal einen falschen Freitag beim Erstgeborenen. Beschallung durch wunderbaren Soul, Raritäten und Kostbarkeiten aus den 50ern und 60ern, die sich seine Seele als Heimat ausgesucht haben, um weiter zu leben. Große Stimmen und Gespräche über andere große Stimmen, wie Ian Bostridge, den ich in Brittens Requiem hören durfte - Danke an meine (Ver-) FührerInnen. Dazwischen guter Rotwein und Schweigen, ein falscher Freitag mit dem richtigen Menschen.

ConAlma fällt mir ein und eine Passage aus ihrem Blog: "Ein mongolischer Schamane habe gesagt, dass er das Bestreben der Menschen im Westen, mit östlichen Methoden der Meditation weiterzukommen, seltsam und unpassend fände, wo sie doch selbst eine ureigene Meditation hätten – die der Musik." Ich spüre dem Gedanken schon seit zwei Wochen nach und langsam formt sich eine Antwort: Musik geht in die Weite, Meditation oder besser Zazen, die Meditation, die ich praktiziere, fokussiert, der Regenbogen und das weiße Licht, ein Symphonie gegen eine Silbe. Musik lenkt meine Gedanken ins Gestern, Heute, macht mich zur Beobachterin im Zeitenfluss. Zazen lenkt mich ins Hier und Jetzt und macht mich letztendlich im Sitzen zur Beobachterin im Augenblick, zur Achtsamen. Womit wir wohl bei einer Art der Eigentlichkeit wären, um die es im Dialog zwischen Steppenhund und ConAlma zu gehen scheint – wenn es eine Eigentlichkeit überhaupt anders gibt, als die uns allein eigene….

Zurück zum Jujukinkai – die Woche im Schweigen, wird keine Woche der absoluten Stille sein – Vögelgezwitscher, vereinzelte Stimmen aus der Außenwelt, seltener ein Auto und die Ötscherlandbahn werden meine Gedanken immer wieder entführen, mein Atem, der Atem der anderen, ein leises Schluchzen, ein Lachen und immer wieder Doksan, das ritualisierte Gespräch mit der Osho, die mit stahlharter Liebe die vielen sprachlichen Eitelkeiten aus meiner "Beichte" heraus hört und mich auf das Wesentliche beschränkt. Dazu das Rezitieren des Nembutsu – Namu Amida Butsu und das Herz Sutra.
Viel Klang, aber Musik?
Worte und wie viel Text?

Und noch ein Satz vom Naikan-Begründer Ishin Yoshimoto: Verführt von dem Gedanken, dass es ein Morgen gibt, lebe ich das Heute ohne Essenz.


Aus der Essenz des Gestern am falschen Freitag: Spät nachts als noch drei soulverseuchte Buben zu Gast waren, die sich in Clubs und mit Interpreten auskennen, hat der Erstgeborene die "Jazz und Lyrik"-Platte aufgelegt, die ich ihm zum digitalisieren gegeben habe: Gottfried Benn, gelesen von Gert Westphal, Jazz von Jay Jay Johnson und Dave Brubeck – das Saxophon verführt und dann plötzlich Westphals klare Stimme "In meinem Elternhaus hingen keine Gainsboroughs". Die Drei sind wie vom Blitz gerührt. Benn kannten sie nicht. Sie saugen die Worte auf. "Tristesse, die Schatten wandeln nicht nur in den Hainen" – sie notieren den Namen, sie wollen, müssen die Platte, die mich neben Doors und Clash durch die Pubertät getragen hat, haben. Eigentlich.
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7
Aug
2007

Der König vom Lido Emanuele

Manuels Reich umfasst 86 Parasole und 172 Liegen, seine Krone ist eine blaue Jeansmütze, sein Hermelin ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift "Salvataggio". Seine Königin ist eine Prinzessin in Hotpants und sein Königreich liegt in Letojanni. "Lido Emanuele" heißt es und diesen Sommer hat er dort das Sagen. Er entscheidet, ob die Touristen die blauen Hotelliegen oder die orangen Pensionsliegen besiedeln, er schreibt Platz und Reihe vor und er wird von den ziehenden, schwarzen Sonnenbrillen-, und Schmuckverkäufern ebenso respektvoll begrüßt wie von den Massagen anbietenden Asiatinnen und Asiaten oder dem Inder, der Henna-Tatoos auf die Urlauberinnenhaut zaubert. Sie alle erkennen Manuels Herrschaft an. Nur sein Onkel, der ohrfeigt ihn manchmal – in aller Öffentlichkeit vor den Augen von Prinzessin Pipa und denen der Sonnenbadenden. Manuel hasst das, aber sein Onkel hat ihm den Job verschafft und so muss er die Demütigung hinnehmen, wie auch die Demütigungen von Agathe – der Mutter seiner Prinzessin. Zu gerne würde er ihr beweisen, dass er nicht nur ein kleiner Salvataggio ist, sondern ein richtiger Ritter - keine Marionette, wie sie in den teatro di pupi vor den Augen von Touristen und Kindern, die schöne Angelica retten.

Schön ist sie auch, Agathe, die sich lieber Aga nennt, schön wie wohl auch ihre heilige Namenspatronin war, die der römische Statthalter Quintianius so gerne geheiratet hätte. Eben jene Agathe von Catania, die die Avancen des fremden Herrschers abgelehnt hat, obwohl wenn er sie in ein Bordell gesteckt hat und ihr schließlich ihr schönen Brüste abschneiden lies. Ganz so stolz war Aga nicht und so wurde sie viel zu früh schwanger mit Claudia, zwei Jahre später folgte Pipa, aber auch sie vermochte die Ehe der Eltern nicht zu retten. Vielleicht, wenn es ein Sohn gewesen wäre….
Einer wie Mauro vielleicht oder einer wie Alfio, mit dem sie sich das Rosentattoo auf den Knöchel stechen ließ, Alfio, der Jesus am Kreuze zwischen seine Schultern tätowiert hatte. Oder einer wie Enzo, der Fußballer aus der "Bauunternehmerfamilie", der Claudia den Hof machte. Claudia machte das schon richtig, fleißig war das Mädchen, lustig und doch energisch und an jedem Finger hätte sie zehn haben können. Aber Pipa machte ihr Sorgen. Letztes Jahr war sie noch ein Kind gewesen und heuer könnte sie schon eines bekommen. Stolz und Sorge mischten sich in Agas Gefühlen, wenn sie am Lido in der ersten Reihe lag und der Tochter nachschaute, wie sie auf ein Eis mit Manuel verschwand. Wenn es bloß ein Eis wäre…oder ein anderer, ein bisschen älter, ein bisschen mehr als der verschwitzte Blondschopf mit dem Käppi.

Das war schon eine Frau: Agathe mit ihrem tiefen satten Lachen, fand Manuel, nur dass sie viel zu oft über ihn lachte. Dabei tat er doch alles, um ihr zu beweisen, dass er wirklich, was zu sagen hatte am Lido Emanuele. Die dicke alte Britin, die ihre Brüste immer entblößte, verbannte er in die letzte Reihe, dorthin wo die Bimbi spielten. Bei denen war es wenigstens nicht lange her, dass sie so etwas gesehen hatten. Agathe war das nicht zuzumuten. Und er ersparte ihr auch den grimmigen Russen mit seinen milchfarbenen, gut gebaute Töchtern oder Weibern, sollte der ruhig auf Englisch fluchen und zetern mit seinem rollenden RRRRRRRRRRR. Das deutsche Pärchen, das ihn und Pipa gestern beobachtet hatte – auch die Ohrfeige – und hämisch gelacht hatte, musste ebenfalls verschwinden, mochte der langhaarige Typ auch noch so oft "Fuck" fluchen. Heute war ihm das egal, heute legte er Aga, Pipa und den Freunden das Meer zu Füssen – in der ersten Reihe.

Abends lag er mit Pipa auf Agas Liege, von der Promenade tönte Techno und der Mond schien viel zu hell. Er küsste sie. Sie schmeckte nach Gelato, Limone und Fragola. Er fühlte ihren festen Busen und langsam arbeitet sich seine Hand in ihre engen Hotpants. Sie kicherte unnötig laut und hoch und als er die Augen schloss, sah er ein Bild der heiligen Agathe, ihre Brüste auf einem Silbertablett. Rasch verscheuchte er es – dann brach der Etna aus.
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6
Aug
2007

Der Tempel

"It's a temple", erklärte der Vulkanologe und Guide Guiseppe, als er mich beim Blick in den rauchenden Krater des Etna sicherte. Diese Erklärung wäre gar nicht notwendig gewesen, denn ich war auf Wallfahrt zu eben diesem Tempel. Schon als ich vor Jahren den Piton de la Fournaise auf Reunion beim Atmen erleben durfte und die rot glühende Lava sah, wurde mir das Göttliche der Vulkane bewusst. Und damals hielt ich mich noch für eine Agnostikerin.

Dieser Tempel roch weder nach Weihrauch noch nach Räucherstäbchen, sondern stank nach Schwefel und so verschlug mir nicht nur die Ehrfurcht den Atem. Guiseppe ist mit dem Etna aufgewachsen, er liebt den Berg, wie wohl auch die meisten derer, die auf seinen Hängen siedeln. Nicht nur weil seine schwarze Asche das Wachstum von herrlichem Wein, Zitronen und Oliven fördert und die kleinen Orte sehr gut vom Vulkantourismus leben, sondern auch wegen des Göttlichem.

Oben an der Schwelle zum Tempel fällt mir Sarah ein. Irgendwann habe ich eine Doku gesehen über das kleine Tiroler Mädchen mit der Greisenkrankheit und dem großen Wunsch, einen Vulkan zu sehen. Ein Wunsch ,der ihr erfüllt wurde. "Ich fühl’ mich so befreit von einem Wunsch. Beim Wünschen fühle ich mich immer so eingesperrt. Und jetzt bin ich wieder befreit," waren ihre Worte, die ich mir damals notiert habe. "It's a temple."


BildrmischmaschineEtna
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20
Jul
2007

Ehrenwerte Besucherinnen, geschätzte Besucher,

ich verabschiede mich für die nächsten 14 Tage ins richtige Leben.
Auf zum Tanz auf dem Vulkan, ich will mein Ohr an den heißen Atem von Mutter Erde legen, in Wellen statt im WWW tauchen. Mir gelüstet nach Pasta statt RSS-Feeds, Trekking statt Trackbacks, antiken Mosaiken statt Bildrmischmaschine und danach, dass links wieder einmal nur das Gegenteil von rechts ist. Kommentare soll die nächsten zwei Wochen nur der Liebste geben. Wühlen Sie unterdessen getrost im Schatzkästchen der Mock Turtle oder lassen Sie es bleiben, ich würde mich freuen, Sie nach meiner Rückkehr wieder hier anzutreffen. Ich genieße unterdessen meine Sommergefühle

vostra
tartaruga finta

BildrmischmaschineSizilien
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Cara Mia (3)

Ihr Kopf war schwer, als sie erwachte, ihr Körper klebte vom Schweiß. Noch hielt sie die Augen geschlossen, versuchte sich zu orientieren und die Geschehnisse der letzten Stunden zu rekonstruieren. "Klick" hörte sie und öffnete fast gleichzeitig die Augen. Cara stand neben dem Bett und fotografierte. Lisa wurde wütend. Lachend senkte die Koboldfeenkönigin die Kamera: "Du bist wunderschön." Perlenzähne und Atolle. "Aber…""Schhhhhh." Und Cara küsste sie. Mit schneller, spitzer Zunge. Sie schmeckte gut, heiß und nach Kaffee. Lisa wurde ganz wirr und weich. Sie wollte mehr von dieser Frau, sie wollte diese Frau, aber die Freundin löste sich: "Jetzt fangen wir an. Unten wartet Espresso auf dich. Bitte dusch dich nicht, da liegt ein Sarong für dich."

Wollte sie das, fragte sie sich, während sie die Zähne putzte, den Kuss weg putzte und das pelzige Gefühl. Und was wollte Cara, was war das, würde das werden? Erich fiel ihr ein und sie dachte kurz daran, ihr Handy einzuschalten. Aber dann entschied sie sich dagegen oder besser gesagt dafür, dafür, alles einfach geschehen zu lassen. Die Küsse, die Frau, die Fotos, den Film. Jetzt.

Ihr war heiß unter der Maske. Sie war nackt und arbeitete im Garten. "Klickklickklick" machte die Kamera und auf Lisas Haut mischte sich die Erde mit dem Schweiß. Manchmal stoppte Cara abrupt und küsste sie: auf den Mund, die Brust, ihren Venushügel. Nie mehr. Lisa, deren Beruf und Leidenschaft das Reden und das Fragen waren, schwieg und lies geschehen. Und mit jedem Klick genoss sie es mehr.

Der Pfirsichsaft tropfte von ihrem Kinn, eine Biene flog vorbei. Die Koboldfeenkönigin machte ein Bild nach dem anderen. Nur selten unterbrach sie um den Chip zu wechseln – oder zu küssen. Die Luft flirrte und die Grillen zirpten. Eine Bremse setzte sich auf Lisas Arm und saugte sich fest. Nicht einmal dagegen wollte sie sich wehren.

Und dann Siesta, in den kühlen Mauern. Cara führte sie in ihr Schlafzimmer und bettete sie auf kühle, weiße Leintücher. Alte, dunkle Möbel, durch die geschlossenen hölzernen Fensterläden hörte Lisa das Flirren des Sommertages. Jetzt, dachte sie und wagte kaum zu atmen. Sie schloss die Augen und erwartete Caras Lippen. Ganz weich und zärtlich schnappten sie nach ihren. Mehr, schrie es in Lisas Kopf. Sie selbst beschränkte sich darauf nur zu antworten, zwang sich ihr Becken nicht sehnsuchtsvoll der Feenkönigin entgegen zu strecken, sondern nur gleiches mit gleichem zu vergelten, Kuss um Kuss.

Erde und Körpersäfte hatten die weißen Laken gefärbt. Caras Haut schmeckte salzig, zärtlich strich sie über ihre festen Brüste, kleine Wasserperlen schmückten ihr Schamhaar. Feine blonde Härchen betonten die Konturen ihres Körpers. Diamanten und Gold. Lisas Maske lag am Boden. Sie überlegte kurz, wie spät es wohl war. Draußen, die Sonne, schien tiefer zu stehen. Zeit war egal. In ihrem Kopf hörte sie noch das Echo von Caras Orgasmus: gurrend, rau und gewaltig. Die Freundin öffnete die Augen. Lisa tauchte tief in die Atolle. Das kräftige Lachen ertönte: "Setz dir bitte die Maske wieder auf Liebste." Die Fotografin griff wieder zur Kamera. "Nein, du", bat Lisa und die Koboldfeenkönigin gehorchte. Lisa drückte ab "Klickklickklick".

"Ich schick sie dir – wenn du mir deine Adresse gibst", Cara zeigte ihr die Bilder am Computer. Sie waren beide noch immer nackt und konnten die Finger nicht voneinander lassen. "Ich muss morgen fahren", sagte sie und war ein wenig verlegen: "Ich muss am Montag arbeiten…" "Ich bring dich zum Bahnhof." Also liebten sie sich: im Haus, im Garten, im Teich und in der Küche. Sie aßen, tranken, kifften und küssten. Und lachten.

Sie lehnte sich im Zugabteil zurück und schloss die Augen. Noch konnte sie Caras Küsse schmecken, ihre Brüste bei der letzten Umarmung am Bahnhof spüren, sie sah ihre Augen, hörte die Stimme und roch die Geliebte an ihren Fingern. Erst am Brenner schaltete sie das Handy wieder ein. Neun SMS von Erich. "Ankunft 19:20 – alles OK. LL" tippte sie. Er würde am Bahnhof sein. Der Bremsenstich juckte. "Cara mia", tönte es in ihrem Kopf.

Bildermischmaschine-Love
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19
Jul
2007

Cara Mia (2)

Caras Haus war wunderschön. Eine dieser alten toskanischen Villen. Lisa pflückte im riesigen verwilderten Garten Tomaten und Kräuter für Spaghetti. Sie war mitgekommen, weil ihr gar nichts anderes übrig geblieben war. "Du willst diesen Film doch auch erleben", hatte die Koboldfeenkönigin gesagt, als sie in ihrem klapprigen Fiat zum Haus unterwegs waren. Sie hatte das Fenster heruntergekurbelt und summte mit. Soul von der Kassette. "I'm the other woman" sang eine Frau.

"Wir werden morgen früh anfangen", Cara hatte eben ein Spaghetti genussvoll mit spitzen Lippen aufgesogen. Die Tomatensoße malte ihr rote Sommersprossen ins Gesicht. Der schlichte Holztisch war reich gedeckt: die Nudeln in einem großen gusseisernen Topf, eine Tonschüssel voll Salat, halbdunkles Brot, Käse und Prosciutto, ein Krug Wasser und eine Flasche Wein. Kein Tralala-Chianti, dachte Lisa und Erich kam ihr in den Sinn. Der Weinkenner und Chianti-Hasser - rasch verscheuchte sie ihn aus ihren Gedanken.

Was war ihr überhaupt eingefallen? Vor nicht einmal sechs Stunden hatte sie ihren Rucksack gepackt und das "Hotel Antica Torre" verlassen. Und damit auch Erich. Sie hatte endgültig die Nase voll von seiner selbstgefälligen Lebemann-Art. Am Abend zuvor hatte er in der wunderbaren kleinen Trattoria den Kellner schikaniert. Sie hatten deswegen die halbe Nacht gestritten. Oder besser gesagt, sie hatte gestritten. Er hatte versucht, sie zu beruhigen. In der Früh hatte sie dann ihren Rucksack gepackt und war gegangen. Wütend und weinend war sie durch die erwachende Stadt getaumelt. Irgendwann deponierte sie den Rucksack in einem Schließfach am Bahnhof.

Zurück in den engen Gassen der Stadt sah sie die Schuhe. Maßlos teuer und wunderschön. In dem kleinen Espresso neben dem Schuhgeschäft wusch sie sich das Gesicht und trug Lippenstift aus. Man sollte ihr ihren Frust zumindest nicht ansehen, wenn schon der Frustkauf unvermeidlich war. Noch während sie die Schuhe anprobierte kam Erichs erste SMS: "Alles OK? Love E." "Bei mir ja" antwortete sie nachdem sie den Kreditkartenbeleg unterschrieben hatte – dann schaltete sie das Handy aus.

Cara erzählte sie nichts von Erich. Sie wollte nicht wie eine Weggelaufene wirken. Dafür erzählte sie ihr so viel anderes bei der zweiten Flasche Wein: vom Leben, vom Lieben und vom Radio. Bei einem Spliff aus Caras im eigenem Garten gezogenem Gras entdeckten sie, dass sie manchmal dieselben Menschen portraitiert hatten: Lisa im Interview, Cara im Bild, Gianna Nannini und Andre Heller.

Wie schön Caras Stimme war, herb wie der Wein und doch so voll. Nicht zu tief, noch immer sehr weiblich, nur etwas angeraut. Und ihr Lachen, kräftig und voll. Lisa schloss immer wieder die Augen, um den Klang der Frau in sich aufzusaugen. Wenn sie sie wieder öffnete, war sie fasziniert vom Glanz des Mondlichts auf der gebräunten Haut der neuen Freundin. Es war zwei Uhr früh und noch immer heiß. Gerne hätte sie Cara berührt, vielleicht sogar geküsst, aber sie wollte warten, der Koboldfeenkönigin die Regie bei diesem Film überlassen.
(Fortsetzung folgt)

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18
Jul
2007

Cara Mia (1)

Es war trocken, heiß und ihre Füße taten ihr weh. Die Riemen der neuen Sandalen scheuerten an ihren schweißigen Fußballen. Die Schuhe bestanden lediglich aus zwei schmalen Lederbändchen und einer flachen Sohle und hatten sie zwei Stunden vorher ein Vermögen gekostet. Siena. Während sie sich zum Brunnen schleppte, verfluchte sie die Idee, die Schuhe sofort anzuziehen.

Später wollte sie denken, dass im selben Moment, in dem der kühle Wasserstrahl ihren wunden Ballen traf, ihre Augen in Caras Augen tauchten. Caras kühle Wasseraugen.

Sie war nicht lesbisch. Sie hatte zwei, drei mal mit Freundinnen rum gemacht - aber das war in ihrer Sturm-und-Drang-Phase. Zu viel Martini und Harold Robbins. Und Hunger auf Alles. Sie hatte aber auch nichts gegen Sex mit Frauen, der Gedanke gefiel ihr. Meistens, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte, war ihr die Treue dazwischen gekommen. So oft hatte sich die Gelegenheit aber nicht ergeben.

Immer wieder hatte sie sich in Frauen verliebt. Meistens in die Frauen, in deren Männer sie bereits verliebt war - Dreiecksträume. Oder in Fremde mit Blicken wie Cara. So auch in Cara. "Schmerzhaft schön", sagten die atollgrünen Augen zu ihren Schuhen. In Wahrheit sagte es ein knallroter riesiger Mund in einem Porzellangesicht.

Cara war schön und sah wie eine Koboldfee aus - eine Koboldfeenkönigin. Sie betrachtete sie von unten, die Hand an ihrem Knöchel. Caras wilde blonde Haare verschmolzen mit der Sonne hinter ihrem Kopf. Sie streckte ihren Rücken durch bis sie mit der anderen Frau auf Augenhöhe war. Die beiden hatten den Blick nicht voneinander gelassen, breit lächelnd beide. Die Löwinnen zeigten Zähne, während sie Maß aneinander nahmen.

Dann merkte sie, dass sie noch immer mit einem Fuß im Brunnen stand. Im Lachen verbeugte sie sich wieder vor der Anderen. "Ja" war die überflüssige Antwort. Cara zog ihr wortlos die Schuhe aus und half ihr aus dem Brunnen. "Kaffee?"

"Ich würde dich gerne fotografieren", sagte Cara, kaum hatten sie sich vor dem kleinen Espresso niedergelassen. "Nackt" fügte sie lächelnd hinzu, noch bevor Lisa antworten konnte. Überhaupt war sie bisher kaum zu Wort gekommen. Die Koboldfeenkönigin hatte zielstrebig das winzige Lokal in der Seitengasse angestrebt und am Weg dorthin kein einziges Mal zu sprechen aufgehört. Sie schien die halbe Stadt zu kennen und grüßte in alle Richtungen während sie Lisa ihre Lebensgeschichte in Kurzform erzählte. Ihrer österreichischen Mutter hatte sie zu verdanken, dass sie fließend Deutsch sprach, aufgewachsen war sie in Mailand und am Comer See. Ihr Vater war Italiener und hatte Geld. Sie selbst lebte als freie Künstlerin in der Nähe von Siena.

"Schau nicht so entsetzt – ich brauche dich", Caras Augen blitzten: "Ich hab da so eine Idee." Lisa lachte verlegen. Sie fühlte sich zutiefst verunsichert und wusste nicht, was sie sagen sollte. "Espresso, prego", stieß sie schließlich hervor. "Schon besser", Caras Zähne standen leicht schief, Koboldfeenkönigin. In Lisas Kopf spielte sich ganz großer Bahnhof ab. Sie spürte wie ihr Zittern nahte. Sie war am Wort. Sie war Moderatorin. Sie hatte eine eigene Radiosendung, sie hatte Fans, moderierte Großveranstaltungen und war nie um eine Antwort verlegen und doch verschlug es ihr in Caras Gegenwart die Sprache.

"Du zitterst"
, Cara betrachtete sie neugierig und sie spürte wie ihr Zittern zum Beben wurde. Das war ihr seit Jahren nicht mehr passiert. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie dieses kleine zitternde Mädchen endlich hinter sich gelassen hatte und plötzlich war die alte Hilflosigkeit wieder gekehrt. Cara berührte Lisas Hand. "Keine Angst." Der Kellner brachte den Kaffee. (Fortsetzung folgt)

BildrMischMaschinenBildSiena
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14
Jul
2007

Ein Hauch von Inspiration

Ich hör Menschen atmen da und dort und überall. Da möchte ich auch noch was dazusetzen, erst Eratmetes und später dazu Angelesenes:

Every moment of MINDFULNESS,
whatever the object is:
the breath
sensations
sounds
thoughts
emotions,
every moment of simply noting
and noticing
without reactivity
without judgement
without clinging
every moment of accepting awareness of what's happening
every moment of mindfulness
helps to establish
your inner balance
and rhythm.

Joan 'Shikai' Woodward, Ottawa, 1990

Und dann noch die passende Illustration - folgen Sie diesem Aufruf!

BildrMischMaschinenBildAtem
Atem
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logo

Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

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Im Bilde

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Lieber Yogi, ein bisschen frivol der Geburtstagsgruß...und...
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