Freitagsfrüchte

10
Feb
2009

Soulfood and Soulmates

Freitag war es und zwar wirklich. Ein kleines Fest voll Reichtum und Wohlstand. Der Erstgeborene schenkte Schallplatten zum Geburtstag mit leichter Verspätung und umso mehr Seele. Sam Cookes wunderbare Welt und andere Kostbarkeiten. Ich hab Brot gebacken und Salat gemacht mit Avocado, Mango, Sellerie. Dazu tranken wir vom feinen Cremant, von der schwarzen Königin, und noch mehr. Schwarze Musik, schwarzer Humor und schwarze Gedanken zum Kärntner Wahlk(r)ampf.

Am nächsten Tag dann gleich noch einmal der Erstgeborene. Die zweite Wärmespendergala mit herzerwärmenden Suppen und ebensolcher Musik ging über die Bühne des Porgy&Bess. Viel gefiel: die schräge Gustav, Ernst Molden besser denn je und die Legende Karl Ratzer.

Mit dem Liebsten und mir eine Runde alter Freunde. Mit manchen von ihnen haben wir viel erlebt. Gemeinsam gearbeitet, gelebt, gesoffen, gefressen, Konzerte besucht, auf Fußböden übernachtet, auf Urlaub gewesen – und doch so fremd. Bin es ich, die auch die Freundin hinter einer Schicht aus flüssigem Glas, die aber kühl, nicht heiß ist, wahr nimmt? Ist es das veränderte Leben ohne Tischtuch? Oder einfach die Zeit, die uns entfernt hat, obwohl wir – dank Facebook – so gut über die Banalitäten unseres Alltags Bescheid wissen wie nie zuvor. Status Report statt Gefühlen. Später dann unten auf der Tanzfläche hab ich wieder gespürt, dass ich lebe und liebe. Noch immer.

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510 mal erzählt

12
Jan
2009

Just so

The Good life: Hank Mobley, a glass of Cremant and Friday.

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500 mal erzählt

6
Jan
2009

Ein-Griff

Champagner und Brasil gibt es am Freitag, der diesmal ein Sonntag ist. Für die Laune, gegen die Kälte, draußen vor dem Fenster, wo uns einmal schon die Gischt erwischte, könnte eigentlich auch die Karibik sein. "Aber die Texte", klage ich: "Als Wortmensch würde ich so gerne die Texte verstehen, auch wenn sie wie alle anderen von Liebe, vögeln und Herzschmerz handeln." Ein Mann erzählt eine Geschichte, Sprechgesang unterbrochen von Chorpassagen. Die Stimme ist sexy, lasziv, cool. Dann sagt der Erstgeborene: "Es ist wie wenn du mit deiner Hand in deinen Kopf fährst und mit den Fingern das Gehirn in Schwingungen versetzt."

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654 mal erzählt

23
Dez
2008

Weihnachtsfeier in der Informationsgesellschaft

Was blieb: ein Bach murmelt in C, endlch wieder Joachim-Ernst Behrendt lesen, alle Gold dieser Erde ergäbe einen Würfel, der unter den untersten Bogen des Eifelturms passen würde, 'was wolltest du mit dem Dolche sprich? Die Stadt vom Tyrannen befreien', eine Hand voll Origami Kraniche und James Brown: 'Let's make this Christmas mean something this year."

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354 mal erzählt

20
Dez
2008

Hintertürchen

Weil immer wieder Freitag ist, haben sich letzte Nacht dann doch wieder Weihnachtsgefühle durch die Hintertüre eingeschlichen.

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375 mal erzählt

8
Dez
2008

Tanzen und Trinken

Am Samstag hab ich mir die Seele zuckern lassen. Hab von Mitternacht bis zum Morgengrauen getanzt, getrunken, geflirtet, das Leben zelebriert bis die Füße schmerzten und ich nach Schweiß stank. Den Lebenden habe ich viel versprechende Blicke zugeworfen, an die Toten habe ich dabei gedacht. Der Erstgeborene hat den Soundtrack geliefert.

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Ein großes, schönes Mädchen mit Puppengesicht, eine Romy-Schneider-Riesin bewegte sich um mich herum, sie reichte mir ihr Bier, sie hieß Pia, wie friedlich. Ein mir bereits bekannter Unbekannter, versuchte seine Gunst zwischen gleich vier tanzenden Frauen geschickt zu platzieren und musste scheitern. Blicke, Lachen, Sinnlichkeit. Der Rhythmus der Seele.

Am Ende der Nacht unter dem Riesenrad war ich schönes, jünger, glücklicher und lebendiger.

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508 mal erzählt

3
Dez
2008

Was zählt?

Die Liebe und Seelenzucker....

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473 mal erzählt

27
Nov
2008

Just Friday

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370 mal erzählt

11
Nov
2008

Best of Böse

Die schönsten falschen Freitage fallen oft auf einen Montag. Vielleicht ist es das Wissen um den besonderen Leichtsinn, sich gleich zu Wochenbeginn auf eine lange Rotwein getränkte Nacht einzulassen, der Reiz der Unvernunft.

Und so habe ich mit der Pfadfinderführerin über den Liberalismus philosophiert: "Der Liberalismus sagt mir zu", erklärte sie: "Weil ich glaube, dass die Menschen böse sind. Und ich bin Pfadfinderin. Der Kommunismus geht davon aus, dass die Menschen gut sind." Ich halte den (Neo)Liberalismus für böse, dienstlich und privat. Das heißt: Ich halte eigentlich nichts und niemanden für böse. Jeder ist gut, halt nur oft oder meistens in erster Linie zu sich selbst. Andere stehen dabei aber manchmal im Weg. Böse gibt es in meiner Welt nicht. Aber Werte. Die gibt es bei der Pfadfinderführerin auch. "Jeden Tag eine gute Tat" – und das ist ein Wert. Davon bin auch ich überzeugt. Bei dem stellt sich allerdings wiederum die Frage: Was ist gut?

Im Hintergrund läuft Soul. Ich hab mir vom Erstgeborenen Musik aus der Zeit gewünscht, in der mein Vater jung war. Songzeilen streicheln meine Seele, das Bild des Vaters als junger Mann am Lido in Venedig taucht auf. Oh Daddy.

Übernächtig und noch ganz in die innige Zuneigung des gestrigen Abends gehüllt, bin ich heute zur Arbeit gegangen. Am Rückweg weht der Wind Buchseiten über den Judenplatz. Kerzen am Denkmal erinnern an die Pogrom-Nacht. Ich hebe eine Seite auf. Und lese: "Ja, aber erinnere dich, dass nach Platon in dieser Hinsicht nichts absolut ist: Keine Handlung ist an sich selbstschön oder verwerflich. Später finde ich das Buch heraus: Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten.

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383 mal erzählt

21
Okt
2008

Kleine Informationsgesellschaft

"Abends teile ich gerne ein Glas Wein mit meinem Perser", berichtet der Erstgeborene aus dem südlichen Kinderzimmer: "Selbst den Roten absorbiert er aber besser als ich."

Später dann an diesem falschen Freitag tauscht eine kleine feine Gesellschaft Informationen aus über Bücher und Filme wie andere Drogen. Suhrkamprot blitzt ein Taschenbuch auf, abgenutzt und gelesen, Bilder werden gezeigt, blättern im Kinderbuch. Frauenleben – Gina Kaus und Dare Wright – wie wohl ich die einzige Frau im Raum bin, die nicht zwischen Buchdeckeln gefangen oder auf Tonträger gepresst ist – und Männerleben. Brecht und Bronnen. Und dann wieder Kino: Über "Die Erben" reden wir, über Hedy Lamarr, über "Die Berührte". "So viel Information", freut sich der Erstgeborene.

Zum Ausklang. Hindemith statt Soul.

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539 mal erzählt
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Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

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Im Bilde

2015-09-01-10-49-30

Soundtrack

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katiza - 5. Jul, 14:09

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