Papa, can you hear me?
Du bist bei uns. Auch wenn sie nicht von dir spricht, begleitest du uns. Besonders hier, wo du gestern Abend mit dem 1. Offizier und mir an deinem Stammplatz gesessen bist. Oder dort drüben unter dem Apfelbaum. Ich hätte auch dich nach Hause begleitet, wenn du gewartet hättest – da ist er wieder, der verdammte Konjunktiv in der Vergangenheit. Dabei gehen wir doch noch immer nebeneinander – ich auf deinen Schuhen, gestützt von deinen Händen. Vielleicht ist es ungerecht, wenn ich dich als den sanft Führenden und sie als den verbietenden Pol betrachte.
Dass ich jetzt hier sitze in ihrem deinen, euren Garten, an deinem Platz, Mann und Frau und das Haus vor mir, die Mutter begleitend, behütend, als stete Wunscherfüllerin, hat sie habe ich, haben wir auch dir zu verdanken. Das habt ihr mir mitgegeben ins Leben, meine Werte als schützenden Mantel, der mich doch auch ins Schwitzen bringt und da und dort gewaltig zwickt. Aber das weißt du ja, auch dein Mantel hat gezwickt, war mal zu dünn und seltener zu dick, zu eng, nehme ich an. Nicht so Komfortabel und weit wie der schwarze Dufflecoat aus olympischen Zeiten, denn die Mutter mit einem güldnen Futter versehen ließ, dein Mantel, ein wenig zurecht gestutzt, doch groß und weit und warm. Wie dein Herz.
Kaum Spuren hier im Haus von dir mit Ausnahme der Bücher, die du in den Nächten verschlungen hast. Dicke Schwarten, gerne mit historischem Kontext, die beiden Laden im Schlafzimmer, vielleicht. Deinen Kasten haben wir mittlerweile ausgeräumt, ein paar Stücke dem 1. Offizier gegeben, einen Hut, einen Mantel, groß und weit und warm wie sein Herz. Er wächst hinein, ich wachse hinein, ich gehe den Weg mit ihr. Das hast du gewollt, glaube ich, gehofft, vielleicht und wohl auch, dass ich glücklich bin. Und ich bin es. Es gibt eine Schulter, an die ich mich lehnen kann, wenn mir die Last des Hauses zu viel wird, einen Arm, auf den sie sich stützen kann, wenn sie meinen nicht will, jemanden, den sie anlächelt, wenn sie mich anschweigt und mit kritischen Blicken mustert. Du kennst den Blick.
Papa, du fehlst mir, deine Stimme, dein Lachen und die Möglichkeit, dein großes, weites und warmes Herz schlagen zu hören. Heute wärest du 84. Jahre alt geworden. Danke für alles, was du mir fürs Leben mitgegeben hast.
Dass ich jetzt hier sitze in ihrem deinen, euren Garten, an deinem Platz, Mann und Frau und das Haus vor mir, die Mutter begleitend, behütend, als stete Wunscherfüllerin, hat sie habe ich, haben wir auch dir zu verdanken. Das habt ihr mir mitgegeben ins Leben, meine Werte als schützenden Mantel, der mich doch auch ins Schwitzen bringt und da und dort gewaltig zwickt. Aber das weißt du ja, auch dein Mantel hat gezwickt, war mal zu dünn und seltener zu dick, zu eng, nehme ich an. Nicht so Komfortabel und weit wie der schwarze Dufflecoat aus olympischen Zeiten, denn die Mutter mit einem güldnen Futter versehen ließ, dein Mantel, ein wenig zurecht gestutzt, doch groß und weit und warm. Wie dein Herz.
Kaum Spuren hier im Haus von dir mit Ausnahme der Bücher, die du in den Nächten verschlungen hast. Dicke Schwarten, gerne mit historischem Kontext, die beiden Laden im Schlafzimmer, vielleicht. Deinen Kasten haben wir mittlerweile ausgeräumt, ein paar Stücke dem 1. Offizier gegeben, einen Hut, einen Mantel, groß und weit und warm wie sein Herz. Er wächst hinein, ich wachse hinein, ich gehe den Weg mit ihr. Das hast du gewollt, glaube ich, gehofft, vielleicht und wohl auch, dass ich glücklich bin. Und ich bin es. Es gibt eine Schulter, an die ich mich lehnen kann, wenn mir die Last des Hauses zu viel wird, einen Arm, auf den sie sich stützen kann, wenn sie meinen nicht will, jemanden, den sie anlächelt, wenn sie mich anschweigt und mit kritischen Blicken mustert. Du kennst den Blick.
Papa, du fehlst mir, deine Stimme, dein Lachen und die Möglichkeit, dein großes, weites und warmes Herz schlagen zu hören. Heute wärest du 84. Jahre alt geworden. Danke für alles, was du mir fürs Leben mitgegeben hast.
katiza - 9. Jun, 22:12
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