13. November: Theaterabend
Den Samstag habe ich Großteils im Bett verbracht, zurück gezogen im letzten Eck der großen Wohnung, in der ich nun alleine bin. Der Mann ist weg. Noch nicht ausgezogen, beruflich unterwegs wie schon oft. Es ist nicht viel anders und doch alles.
Von dieser Wochenendeinsamkeit hatten Freundinnen erzählt; und ich kenne sie ja und doch fühlt sie sich anders an. Ich machte mir das Hirschgulasch vom Vorabend warm, wir hatten gemeinsam gekocht und gegessen. Der Fernseher lief, mein Netbook war in Griffweite, zumindest virtuellen Kontakt zu Menschen, Freunden; lesen, kommentieren, stupsen. Dann wieder Zeitungen gelesen und schließlich „Marilyn Monroe – The final days“ angesehen, ein Care-Paket des Erstgeborenen, aufmerksam ausgewählt. Seit 30 Jahren bin ich von dieser Frau fasziniert, ist sie ein Idol für mich und obwohl mir so vieles wohl bekannt ist, berühren mich ihre Geschichte und ihre Schönheit in dieser Doku und dem nie vollendeten Film.
Abends war ich dann im Theater verabredet, mit einer wieder gefundenen Freundin, mit der ich so viel geteilt hatte und die mir unterwegs verloren ging. Wir hatten zusammen Briefromane aus Holzwurmperspektive geschrieben und Stoffkatzen erhängt. Suicide is funny, isn’t it. Wir betranken uns mit Martini. Sie war mein Alibi beim ersten Mal, wir hatten manches gemeinsam. Sie hat einen trockenen Humor und ein ebensolches Lachen. Es war schön, dieses Lachen gestern neben mir zu hören.
Sie hat mich wieder ins Theater gebracht, nach so vielen Jahren, in denen ich die große Liebe meiner Jugend einfach beiseite gestellt hatte. Vor ein paar Wochen hatte sie mich über Facebook zu einem Spontantheaterbesuch verführt. Es war ein schöner Abend voll guter Gespräche. Diesmal revanchierte ich mich mit „Sezuan.Gut.Mensch“.
Ich war zu Fuß zum Theater gegangen und früh dort. Da saß ich nun und wartete auf Theater ganz allein im leeren Cafe. Die Jugendstilikone hinter der Bar drehte mir den Rücken zu, an der Decke Äpfel, saftig rot. Auch das hätte mein Leben sein können: Warten aufs Publikum. Der gute Mensch von Sezchuan. Auch das hätte mein Leben sein können, war mein Leben manchmal. Im leeren Cafe Gspritzten trinken und schreiben. Das war schon einmal. Auch das kann mein Leben sein.
Die Inszenierung ist gut und letztendlich auch gut besucht. Wirbelnde Interpretation zum Brecht-Text, ganz der Verfremdung gerecht werdend, die Bühne ein Ring und immer neu stapelbare Kisten in der Mitte des Raumes, das Publikum sitzt rund herum, Kellertheater im ersten Stock, wunderbare Spielfreude des Bernhard Ensembles. Grischka Voss in der Titelrolle, Tochter eines berühmten Vaters ist auch Erbin seines Talents. In einer Polternacht hatte ich sie kennen gelernt, eine sympathische, faszinierende Frau.
Bei einem kleinen Italiener erzählte ich der Freundin aus meinem Leben. Am Nachhauseweg trank ich noch ein Glas im ehemaligen Wohnzimmer; alles vertraut und blieb mir fremd. Allein sein üben.

Von dieser Wochenendeinsamkeit hatten Freundinnen erzählt; und ich kenne sie ja und doch fühlt sie sich anders an. Ich machte mir das Hirschgulasch vom Vorabend warm, wir hatten gemeinsam gekocht und gegessen. Der Fernseher lief, mein Netbook war in Griffweite, zumindest virtuellen Kontakt zu Menschen, Freunden; lesen, kommentieren, stupsen. Dann wieder Zeitungen gelesen und schließlich „Marilyn Monroe – The final days“ angesehen, ein Care-Paket des Erstgeborenen, aufmerksam ausgewählt. Seit 30 Jahren bin ich von dieser Frau fasziniert, ist sie ein Idol für mich und obwohl mir so vieles wohl bekannt ist, berühren mich ihre Geschichte und ihre Schönheit in dieser Doku und dem nie vollendeten Film.
Abends war ich dann im Theater verabredet, mit einer wieder gefundenen Freundin, mit der ich so viel geteilt hatte und die mir unterwegs verloren ging. Wir hatten zusammen Briefromane aus Holzwurmperspektive geschrieben und Stoffkatzen erhängt. Suicide is funny, isn’t it. Wir betranken uns mit Martini. Sie war mein Alibi beim ersten Mal, wir hatten manches gemeinsam. Sie hat einen trockenen Humor und ein ebensolches Lachen. Es war schön, dieses Lachen gestern neben mir zu hören.
Sie hat mich wieder ins Theater gebracht, nach so vielen Jahren, in denen ich die große Liebe meiner Jugend einfach beiseite gestellt hatte. Vor ein paar Wochen hatte sie mich über Facebook zu einem Spontantheaterbesuch verführt. Es war ein schöner Abend voll guter Gespräche. Diesmal revanchierte ich mich mit „Sezuan.Gut.Mensch“.
Ich war zu Fuß zum Theater gegangen und früh dort. Da saß ich nun und wartete auf Theater ganz allein im leeren Cafe. Die Jugendstilikone hinter der Bar drehte mir den Rücken zu, an der Decke Äpfel, saftig rot. Auch das hätte mein Leben sein können: Warten aufs Publikum. Der gute Mensch von Sezchuan. Auch das hätte mein Leben sein können, war mein Leben manchmal. Im leeren Cafe Gspritzten trinken und schreiben. Das war schon einmal. Auch das kann mein Leben sein.
Die Inszenierung ist gut und letztendlich auch gut besucht. Wirbelnde Interpretation zum Brecht-Text, ganz der Verfremdung gerecht werdend, die Bühne ein Ring und immer neu stapelbare Kisten in der Mitte des Raumes, das Publikum sitzt rund herum, Kellertheater im ersten Stock, wunderbare Spielfreude des Bernhard Ensembles. Grischka Voss in der Titelrolle, Tochter eines berühmten Vaters ist auch Erbin seines Talents. In einer Polternacht hatte ich sie kennen gelernt, eine sympathische, faszinierende Frau.
Bei einem kleinen Italiener erzählte ich der Freundin aus meinem Leben. Am Nachhauseweg trank ich noch ein Glas im ehemaligen Wohnzimmer; alles vertraut und blieb mir fremd. Allein sein üben.

katiza - 14. Nov, 12:50
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
796 mal erzählt
profiler1 - 14. Nov, 17:47
wissens, liebe frau katiza, mir hängt ganz schön das "ladl" runter, ob ihrer offenheit, der traurigkeit die aus ihren worten hervorquillt, dem druck der hier förmlich greifbar wird, wenns möglich wäre, einen teil ihrer last könnten sie bei mir abladen......
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