Nächtelang Freitag
Und immer wieder antanzen gegen die Sehnsucht und den Schmerz. Soul eben. Deep, deep Soul. Der Erstgeborene ist der DJ. “Es gibt eine gewisse Qualität von Menschen, die man am liebsten in seinem Wohnzimmer haben möchte”, erklärt er am Sonntagnachmittag ebendort: „Die fordern nicht, die nehmen, was kommt.“ Zen oder die Kunst des Schallplattenhörens.
Herr Doppel T gehört dazu und die geerdete Tänzerin an seiner Seite, die bezaubernde, junge Frau P., anderntags und ihr Exfreund mit dem Bubengesicht und dem Männerkörper, Chico.
Von Inseln im Ozean ist am Sonntag die Rede und DJ-Legenden werden erzählt, von wundersamen Schallplattenkäufen und für immer verlorenen Raritäten – some like it hot. Singles seien besser zum Auflegen, erklärt Herr Doppel T, Langspielplatten würden verführen vom Ursprungsset abzukommen. „Auseinander“, faucht Herr Doppel T, wenn dann der Erstgeborene und ich die Köpfe zusammenstecken und die Stirnen aneinander reiben: „Jetzt tun sie das schon wieder.“ Irgendwann singt Vico Torriani über Pizza, irgendwann spielt Friedrich Gulda Debussy, irgendwann singt B.B. King „Help the poor“.
Zwei Tage später dann die jungen Menschen aus der Heimat des Erstgeborenen, jenem Tal, in dem ich vor 40 Jahren glückliches Kind war in den Sommern bei den Großeltern, in der Villa mit Opas geliebtem Garten, in der Alte-Damen-Konditorei mit Oma und als meines Großvaters kleine Helferin beim Angeln in der Lavant. Das schöne junge Mädchen mit den Rehaugen und der Puppenfigur könnte meine Tochter sein. Nach kleiner Schwester fühlt es sich an. Dem Liebeskummer ist sie davon gereist nach Asien, erzählt sie, der der ihn verursacht hat war in Lateinamerika und lächelt. Sie kann es kaum glauben, dass die von ihr abgelehnte Heimatstadt mir einst Paradies war. Wir mögen die gleiche Sängerin, wir tauschen die klugen Sätze weiser asiatischer Mönche, wir mögen uns. Magische Augenblicke an diesem Abend.
Später, viel später, nach vielen Flaschen roten Weins sind dann die Tränen wieder da. Kaum ein Tag vergeht ohne sie. Nicht fordern, nehmen, was kommt, heißt das Gesetz des DJ. Sand auf der Hand, eben. Help the poor.

Herr Doppel T gehört dazu und die geerdete Tänzerin an seiner Seite, die bezaubernde, junge Frau P., anderntags und ihr Exfreund mit dem Bubengesicht und dem Männerkörper, Chico.
Von Inseln im Ozean ist am Sonntag die Rede und DJ-Legenden werden erzählt, von wundersamen Schallplattenkäufen und für immer verlorenen Raritäten – some like it hot. Singles seien besser zum Auflegen, erklärt Herr Doppel T, Langspielplatten würden verführen vom Ursprungsset abzukommen. „Auseinander“, faucht Herr Doppel T, wenn dann der Erstgeborene und ich die Köpfe zusammenstecken und die Stirnen aneinander reiben: „Jetzt tun sie das schon wieder.“ Irgendwann singt Vico Torriani über Pizza, irgendwann spielt Friedrich Gulda Debussy, irgendwann singt B.B. King „Help the poor“.
Zwei Tage später dann die jungen Menschen aus der Heimat des Erstgeborenen, jenem Tal, in dem ich vor 40 Jahren glückliches Kind war in den Sommern bei den Großeltern, in der Villa mit Opas geliebtem Garten, in der Alte-Damen-Konditorei mit Oma und als meines Großvaters kleine Helferin beim Angeln in der Lavant. Das schöne junge Mädchen mit den Rehaugen und der Puppenfigur könnte meine Tochter sein. Nach kleiner Schwester fühlt es sich an. Dem Liebeskummer ist sie davon gereist nach Asien, erzählt sie, der der ihn verursacht hat war in Lateinamerika und lächelt. Sie kann es kaum glauben, dass die von ihr abgelehnte Heimatstadt mir einst Paradies war. Wir mögen die gleiche Sängerin, wir tauschen die klugen Sätze weiser asiatischer Mönche, wir mögen uns. Magische Augenblicke an diesem Abend.
Später, viel später, nach vielen Flaschen roten Weins sind dann die Tränen wieder da. Kaum ein Tag vergeht ohne sie. Nicht fordern, nehmen, was kommt, heißt das Gesetz des DJ. Sand auf der Hand, eben. Help the poor.

katiza - 20. Mai, 16:33
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1116 mal erzählt
rinpotsche - 20. Mai, 21:24
Nehmen zu können was kommt ist die bereicherndste aller Lebensarten.
katiza - 21. Mai, 08:07
Da haben Sie schon recht, Frau Rinpotsche, aber manchmal möcht ich halt ein bisserl Zucker....
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