Kleine Informationsgesellschaft
"Abends teile ich gerne ein Glas Wein mit meinem Perser", berichtet der Erstgeborene aus dem südlichen Kinderzimmer: "Selbst den Roten absorbiert er aber besser als ich."
Später dann an diesem falschen Freitag tauscht eine kleine feine Gesellschaft Informationen aus über Bücher und Filme wie andere Drogen. Suhrkamprot blitzt ein Taschenbuch auf, abgenutzt und gelesen, Bilder werden gezeigt, blättern im Kinderbuch. Frauenleben – Gina Kaus und Dare Wright – wie wohl ich die einzige Frau im Raum bin, die nicht zwischen Buchdeckeln gefangen oder auf Tonträger gepresst ist – und Männerleben. Brecht und Bronnen. Und dann wieder Kino: Über "Die Erben" reden wir, über Hedy Lamarr, über "Die Berührte". "So viel Information", freut sich der Erstgeborene.
Zum Ausklang. Hindemith statt Soul.

Später dann an diesem falschen Freitag tauscht eine kleine feine Gesellschaft Informationen aus über Bücher und Filme wie andere Drogen. Suhrkamprot blitzt ein Taschenbuch auf, abgenutzt und gelesen, Bilder werden gezeigt, blättern im Kinderbuch. Frauenleben – Gina Kaus und Dare Wright – wie wohl ich die einzige Frau im Raum bin, die nicht zwischen Buchdeckeln gefangen oder auf Tonträger gepresst ist – und Männerleben. Brecht und Bronnen. Und dann wieder Kino: Über "Die Erben" reden wir, über Hedy Lamarr, über "Die Berührte". "So viel Information", freut sich der Erstgeborene.
Zum Ausklang. Hindemith statt Soul.

katiza - 21. Okt, 18:42
14 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
539 mal erzählt
nanou - 23. Okt, 08:17
Ungefähr ziemlich genau so stelle ich mir auch eine 'kleine feine Gesellschaft' vor ... oh, ich wäre grade gerne Saloniere ...
und sich auf dem Teppich verewigen ... ROT natürlich ... das kenn' ich ...
und sich auf dem Teppich verewigen ... ROT natürlich ... das kenn' ich ...
katiza - 23. Okt, 09:06
Über ein Jahr lang hatte ich einst einen kleinen feinen Salon - jeden dritten Dienstag im Monat. An einem seltsamen Abend war er dann zu Ende. Diese Geschichte werde ich wohl auch einmal erzählen.
Aber Sie haben recht, liebe nanou, die falschen Freitage beim Erstgeborenen erinnern an einen Salon. Tja und was Teppeiche angeht, manchmal hat man niemand anderen als Trinkkumpan - sie vertragen viel, sie können schweigen und nach ein paar Gläsern erzählen sie sogar Geschichten oder man fliegt auf ihnen davon.
Aber Sie haben recht, liebe nanou, die falschen Freitage beim Erstgeborenen erinnern an einen Salon. Tja und was Teppeiche angeht, manchmal hat man niemand anderen als Trinkkumpan - sie vertragen viel, sie können schweigen und nach ein paar Gläsern erzählen sie sogar Geschichten oder man fliegt auf ihnen davon.
nanou - 23. Okt, 21:31
Das ist einer der Gründe, warum ich manches orientalische Märchen so mag ... fliegende Teppiche...
twoblogs - 24. Okt, 13:52
Meine Mutter hatte eine Kopie der „Erben“ auf VHS. Ich habe mir den Film mit ihr Anfang der 90er Jahre angeschaut. Unmittelbarer Anlass war vielleicht der Tod von Niki Vogel.
À bientôt! Audrii
À bientôt! Audrii
katiza - 24. Okt, 18:33
...auf einem Flugfeld im Krieg. Ich kannte viele, die ihn gekannt haben wollten. Die Mutter genial, der Vater ebenso, der Bub tot.
glamourdick - 24. Okt, 17:30
dare wright. yes yes! heartbreaking story.
katiza - 24. Okt, 18:34
Thanx for sharing, Herr Dick!
glamourdick - 26. Okt, 09:46
als follow up empfehle ich "savage grace".
twoblogs - 25. Okt, 03:07
Warum ists denn gegangen im Gespraech ueber die Erben; ich empfand den Film zwiespaeltig. Audrii
katiza - 25. Okt, 11:15
Mais Audrii,
die (Informations)Sammler wollten wissen, ob es ihn auf DVD gibt, ich hab mit Insiderwissen angegeben (ein ehemaliger Liebhaber wa Aufnahmeleiter) und wir haben versucht das eine oder andere zu rekonstruieren. Neonazis und nacktes Fleisch.
twoblogs - 26. Okt, 16:45
Liebe katiza, ich fragte meine Mutter, die damals in Wien arbeitete, vorhin zu dem Film, und sie sagte, sie finde die Kassette nicht. Sie glaube, der Aufnahmeleiter hiess Pollak. Ihn habe sie über eine Studienkollegin kennengelernt, die bei einem anderen Film Bannerts mitgespielt hat. Über diese habe sie auch Bannert kennengelernt, einen ihr sehr sympathisch und ehrgeizig erscheinenden Regisseur, und den Drehbuchautor, an dessen Namen sie aber nicht erinnere; vielleicht Rotter oder Ritter. Sie hat also kein Insiderwissen, was diese Branche betrifft. Sie meinte aber, es sei ein wichtiger Film fuer sie gewesen, weil Bannert der erste war, der sich mit dem Thema Neonazi beschaeftigte. Dass er dann beim deutschen Fernsehen gelandet ist, sei ein typisch oesterreichisches Schicksal.
Trackback URL:
https://katiza.twoday-test.net/stories/5270437/modTrackback