Einer von uns
Als Herr Doppel T ein kleiner Junge war, packte er, wenn seine Mutter ihn verärgert hatte, sein kleines Köfferchen – grau kariert mit orangen Ecken und einem Schloß. Eine Hose gab er hinein, ein Hemd zwei Unterhosen und seine Zahnbürste, erzählt er an jenem Freitag im Wohnzimmer des Erstgeborenen, wo immer Freitagnachmittag ist. Dann nahm er seine Schwester bei der Hand. „Wir wandern nach Amerika aus“, sagte er zur Mutter, die am Herd das Mittagessen bereitete im Vorbeigehen. „Aber nicht beim Gartentor raus“, antwortete sie. Das war aber gar nicht notwendig, denn Amerika lag dort draußen, hinten im Garten, kleine Häuser hatte er gebaut mit Gräsern gegen den Regen geschützt, damals in Amerika.
Ich schnurr am gelben Sofa wie eine richtige Katze. Das „Brrrrrrr“, ist wohlig in der Kehle und umfasst meinen ganzen Körper, ich kraule mich und bin ganz Felida bei den beiden Katzenfreunden. Nina Simone singt. Der Erstgeborene hat mir eine Schallplatte besorgt für Mimi. „Black Gold“ soll den Anfang einer Sammlung sein, große schwarze Sängerinnen für mein kleines schwarzes Mädchen. Jedes Jahr eine zu Weihnachten bis sie eine junge Frau ist.
Wir reden von Schneemännern und Christbäumen und längst vergangenen Zeiten. „Du bist einer von uns“, sagt Herr Doppel T irgendwann und lässt uns schnäbeln, den Erstgeborenen und mich. Er sagt es noch ein paar Mal an diesem Abend und jedesmal durchströmt mich Glück, weil ich weiß, dass es wahr ist, dass ich dort hingehöre in dieses Wohnzimmer auf dieses Sofa mit meinem selbst gebackenen Brot und meinem Salat. Mit unserer Musik und unseren Geschichten.
Der Erstgeborene erzählt von einem Hund in Süditalien, einem Streuner, sein Herrchen verstorben, der zu jeder Demonstration komme und die Carabinieri verbelle – ein Che Guevara unter den Hunden. Und vom Internet reden wir, ich erzähle von euch und meinem Leben hier mit Netz und doppeltem Boden, wo ich diese Freitagnachmittage mit-teile. Und ich tanze und sie machen mir Komplimente und doch bin ich „Einer von uns.“
„Das Leben ist ein Auf und Ab“, erklärt Herr Doppel T ganz weise: „Wenn du es entkorkst weißt du nie, ob es ein wunderbarer Rotwein ist oder Essig.“ Herr Ober, mein Leben korkt. Wir trinken Fabelhaft und Schilchersekt im Wohnzimmer. Und wenn uns wer ärgert, können wir immer noch nach Amerika auswandern.
Ich schnurr am gelben Sofa wie eine richtige Katze. Das „Brrrrrrr“, ist wohlig in der Kehle und umfasst meinen ganzen Körper, ich kraule mich und bin ganz Felida bei den beiden Katzenfreunden. Nina Simone singt. Der Erstgeborene hat mir eine Schallplatte besorgt für Mimi. „Black Gold“ soll den Anfang einer Sammlung sein, große schwarze Sängerinnen für mein kleines schwarzes Mädchen. Jedes Jahr eine zu Weihnachten bis sie eine junge Frau ist.
Wir reden von Schneemännern und Christbäumen und längst vergangenen Zeiten. „Du bist einer von uns“, sagt Herr Doppel T irgendwann und lässt uns schnäbeln, den Erstgeborenen und mich. Er sagt es noch ein paar Mal an diesem Abend und jedesmal durchströmt mich Glück, weil ich weiß, dass es wahr ist, dass ich dort hingehöre in dieses Wohnzimmer auf dieses Sofa mit meinem selbst gebackenen Brot und meinem Salat. Mit unserer Musik und unseren Geschichten.
Der Erstgeborene erzählt von einem Hund in Süditalien, einem Streuner, sein Herrchen verstorben, der zu jeder Demonstration komme und die Carabinieri verbelle – ein Che Guevara unter den Hunden. Und vom Internet reden wir, ich erzähle von euch und meinem Leben hier mit Netz und doppeltem Boden, wo ich diese Freitagnachmittage mit-teile. Und ich tanze und sie machen mir Komplimente und doch bin ich „Einer von uns.“
„Das Leben ist ein Auf und Ab“, erklärt Herr Doppel T ganz weise: „Wenn du es entkorkst weißt du nie, ob es ein wunderbarer Rotwein ist oder Essig.“ Herr Ober, mein Leben korkt. Wir trinken Fabelhaft und Schilchersekt im Wohnzimmer. Und wenn uns wer ärgert, können wir immer noch nach Amerika auswandern.
katiza - 17. Dez, 14:18
15 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1084 mal erzählt
books and more - 17. Dez, 14:44
Ach schön, Frau Katiza... Danke fürs Teilhabenlassen die ganze Zeit. Hier schneit's gerade, hübsch aus blauem Himmel mit bauschigen Wölkchen, bis ins Blog hinein.
katiza - 18. Dez, 09:46
Let it snow, Herr Direktor Alberti......
walhalladada - 17. Dez, 14:50
"Herr Ober, mein Leben korkt!" - Dieser Satz kommt mir vor, wie eine Reklamation, die sich per se zum Glück fügt!
ConAlma - 17. Dez, 16:40
gegen kork hilft: in frischhaltefolie packen und über nacht in den kühlschrank - dann ist's wieder frisch!
profiler1 - 17. Dez, 16:48
einmal aufkochen hilft auch gegen kork, aber die frische..... die ist dann geflohen.
katiza - 18. Dez, 09:42
@Frau Alma & Profiler: Beides probiert, war es wohl nicht, ich setze auf Dr. Schein und die Reklamation, die per se zum Glück führt....
testsiegerin - 18. Dez, 16:59
besser ein verkorktes als ein verkorkstes leben.
raus mit dem stoppel, ein guter wein muss atmen.
raus mit dem stoppel, ein guter wein muss atmen.
katiza - 19. Dez, 18:56
Gute Frauen auch, Frau Testsiegerin
testsiegerin - 19. Dez, 19:01
ihnen fällt wohl zu jeder wortmeldung ein passendes lied ein ;-)
meine tochter sagt immer: wer einatmet, muss auch ausatmen. wer einschläft, muss auch ausschlafen.
meine tochter sagt immer: wer einatmet, muss auch ausatmen. wer einschläft, muss auch ausschlafen.
rosmarin - 19. Dez, 10:49
wärmend ihr text, in all dem schnee, der hier unaufhörlich vom himmel fällt.
das kleine mädchen wird eine wunderbare sammlung bekommen und sicher große glückliche augen machen, wenn sie diese eines tages erhält. und einen gruß an den herrn doppel-t.
als mädchen hatte ich auch einen kleinen roten koffer. mein held war huckleberry finn und wenn die eltern zu anstrengend wurden, packte ich hemdchen und höschen ein, mein taschengeld und ein fernglas.
aber mir fehlte tom sawyer an meiner seite und meist kam ich nur bis zur nächsten u-bahn station, wo mich in der regel der mut verliess und ich zurück ging, meine tom und huck-platte auflegte und mich in eine tonne träumte.
das kleine mädchen wird eine wunderbare sammlung bekommen und sicher große glückliche augen machen, wenn sie diese eines tages erhält. und einen gruß an den herrn doppel-t.
als mädchen hatte ich auch einen kleinen roten koffer. mein held war huckleberry finn und wenn die eltern zu anstrengend wurden, packte ich hemdchen und höschen ein, mein taschengeld und ein fernglas.
aber mir fehlte tom sawyer an meiner seite und meist kam ich nur bis zur nächsten u-bahn station, wo mich in der regel der mut verliess und ich zurück ging, meine tom und huck-platte auflegte und mich in eine tonne träumte.
ConAlma - 19. Dez, 18:34
Dieses Musikgeschenk, fürs Kind: find ich noch besser als die Einlagerung von Bordeaux!
katiza - 19. Dez, 18:37
Und die Schallplatte ist so wunderschön
ConAlma - 19. Dez, 18:40
einer meiner lieblingssongs von ihr!
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