30
Mrz
2011

Rosetta, are you better, are you well

Es war ein wundervoller Sommer im Theater. Die junge Turtle erwachte, streckte ihre Sinne aus, der Panzer noch weich, doch der Wille und der Hunger stark. Alles war möglich. Die Luft knisterte. Küsse und Liebe. Das kleine Stöcklgebäude im Hinterhof, in dem das Theater seine Büro und Probenräumlichkeiten hatte war Licht durchflutet. Eine abgenutzte Granitur und eine Küche, wegen des Patrons und ein großer Tisch und Theater heute und ein Playboyheft mit Veronika Faber und Bücher, Stücke, Skripten, Programmhefte, ein Probesaal mit Spiegelwand für die Workshops und Lektionen, eine Probebühne, ein Gästezimmer im ersten Stock, in das ich einmal von ersehnter Hand gezogen wurde. Die Erfahrenen und das Jungvolk, alle was geworden von den Kindern damals die dem Intendanten und dem Ingerl dort zu Füßen saßen. Es waren wunderbare Jahre.

Leonce und Lena - einst war ich die Rosetta auf High Heels in einem Rosenkleid in Tulpenform, großzügig zur Verfügung gestellt vom Münchner Resi und dessen schwulen Kostümbildner, dessen Co-Regieanweisung lautete: "Die Rosetta muss so geil sein, die muss kaum atmen können. Damals war ich 18.

ROSETTA. So liebst du mich aus Langeweile?

LEONCE. Nein, ich habe Langeweile, weil ich dich liebe. Aber ich liebe meine Langeweile wie dich. Ihr seid eins. O dolce far niente! Ich träume über deinen Augen wie an wunderheimlichen tiefen Quellen, das Kosen deiner Lippen schläfert mich ein wie Wellenrauschen. Er umfaßt sie. Komm, liebe Langeweile, deine Küsse sind ein wollüstiges Gähnen, und deine Schritte sind ein zierlicher Hiatus.

ROSETTA. Du liebst mich, Leonce?

LEONCE. Ei warum nicht?

ROSETTA. Und immer?

LEONCE. Das ist ein langes Wort: immer! Wenn ich dich nun noch fünftausend Jahre und sieben Monate liebe, ist's genug? Es ist zwar viel weniger als immer, ist aber doch eine erkleckliche Zeit, und wir können uns Zeit nehmen, uns zu lieben.

ROSETTA. Oder die Zeit kann uns das Lieben nehmen.

LEONCE. Oder das Lieben uns die Zeit. Tanze, Rosetta, tanze, daß die Zeit mit dem Takt deiner niedlichen Füße geht!

ROSETTA. Meine Füße gingen lieber aus der Zeit.

Danke, Frau Rosmarin, für das Auslösen der Erinnerung - wie treffend die Worte auch heute wieder klingen – doch Rosetta ist älter geworden, längst will sie nicht mehr aus der Zeit gehen, sondern in der Zeit sein.

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Ach ja, und wer Zeit und Lust hat:

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27
Mrz
2011

Heimaten

Wieder Innsbruck. Wie eine Touristin, eine Fremde, sitze ich in einem Straßencafe in der Altstadt mit Blick aufs „Goldene Dachl“. Asiatische Urlauber schießen heitere Gruppenbilder. Ob Japaner dabei sind, frage ich mich und wie es denn urlaubenden Japanern ging und geht in diesen Tagen, aber dann schiebe ich die Frage wieder weg und halte Ausschau nach bekannten Gesichtern, nach irgendjemand Vertrauten. Doch ich sehe nur Fremde und bleibe selbst fremd.

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Wie anders waren die letzten Tage in der kleinen Stadt am See umgeben von Bergen. Ständig sind mir vertraute Gesichter begegnet wie es bei Tagungen eben so ist, wenn sich eine Menschengruppe über einen Ort ergießt, man trifft sich beim Hotelfrühstück, auf den Straßen, im Kongresszentrum, bei Essenseinladungen und schließlich spät nachts in den Bars und Diskos – und über allem liegt ein wenig Landschulwoche. Ich habe (m)einen Platz gefunden in der Arbeitswelt, als eine Art seltsamer Satellit im Dienst der guten Seite…
Und irgendwie habe ich mich in der anderen, fremderen Bergwelt dieser Tage geborgener, angekommen und mehr zu Hause gefühlt als hier in der Ursprungsheimat.

Und dann mit dem Steinmetz über das Vatergrab sprechen – es wird Zeit es in Auftrag zu geben. Durch die Gedanken der Mutter schleicht der Tod, die schwindenden Kräfte machen ihr Angst, der Lebenswille muss immer härter erkämpft werden. Nachts, wenn sie wach wird, so erzählt sie mir, plane sie nun eine Reise nach Äthiopien zu den Brunnen, die sie dort bauen lässt für Mimi mein Gotlkind, ihre Bauchmutter, die Frauen dort. Wie sie über Frankfurt nach Addis Abeba fliegt, stellt sie sich vor und von dort übers Land nach Jimma fährt. Alles malt sie sich aus, sogar die Kakerlaken und Wanzen im Hotel – „aber das ist halt so“ – und einen Reisebegleiter, weltgewand und klug genug für die kleine Expedition. Kurz biete ich mich an. Doch das hört sie nicht einmal. Und während wir – wie bei jedem meiner Besuche – den vertrauten Weg vom Friedhof in ihre Heimatstadt spazieren, erklärt sie mir, fest eingehängt in meinem Arm, dass es gut möglich wäre, dass sie dort sterbe in Äthiopien: „Dann lass mich gleich unten begraben.“ Unterwegs unterbricht sie sich immer wieder selbst mit den mir so vertrauten Ergänzungen und Erklärungen: Hier steht das Haus des tüchtigen Cousins, dort will ein schönes Stück Handwerk bewundert werden und da möchte sie nicht in einer Wohnung wohnen. Und dann, als wir unten ankommen, erklärt sie – wie stets: „Nach Wien könnte ich nicht mehr.“

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934 mal erzählt

21
Mrz
2011

Frühlingserwachen

Mein neues Leben ist wie der Frühling.

Da oder dort zeigen sich neue Pflänzchen und sehr langsam wärmt sich die kalte Erde. Noch ist alles unbeständig, das Wetter kann leicht umschlagen von wohlig warm zu bitterkaltem Wind. Sogar Schnee kann noch kommen. Der Frühling ist alle Jahreszeiten, mal eine Sommerstunde, mal ein Oktoberabend, eine Winternacht. Darum ziehe ich mich noch warm an im Frühling, lange Strümpfe in den Monaten mit R. Immer ein Schal, um sich einzuwickeln. Überhaupt: Schichten tragen. Und den Kopf geschützt, bedeckt, Hut oder Mütze über dem zerzausten Haar, denn er ist so stürmisch der Frühling. Deshalb muss ich aufpassen, dass er mir nicht den Hut verweht oder gar den Kopf. Nach einem Bier im Freien oder einem Weiß-Gspritzten schmeckt er, der Frühling und nach Bärlauchpesto, nach Eiern und Kräutern und ein paar Morcheln. Und er riecht so gut – nach Neuanfang, nach Leben, nach Gras und Bäumen und Tulpen und Maiglöckchen und auch nach Bärlauch und alten Bäumen. Nach Küssen.und auch nach gestundeter Zeit. Die Leute lächeln mehr, blinzeln in die Sonne, gehen zu Fuß, fahren Rad oder Tretroller wie ich. Sie flirten hinter Sonnenbrillen. Man zeigt wieder Haut.

Mein neues Leben ist wie der Frühling.


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Übrigens mein bescheidener Beitrag zum Welttag der Poesie, und Ihrer?
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20
Mrz
2011

Wiederholung und Werbeeinschaltung: Holger

Weil wir ja lesen, wir toll3sten Weiber am
31. März 2011 um 19:30 im Dendron im 2. Bezirk. Alte Texte und neuere; wir haben in den Blogs gestöbert und Schätze gehoben: die Testsiegerin, Madame laMamme und die Turtle. Geprobt haben wir auch schon und ich schnuppere Bühneneluft und freu mich auf unser Abenteuer.

Schöne Texte haben wir gefunden, finde ich, der folgende ist nicht dabei; den stell ich jetzt als kleines Lockangebot ins Schaufenster, die Geschichte von Holger aus dem Februar 2008 :

Holger

Wie ein warmer ausgestreckter Arm legte sich ein Blick um Susannas Schulter, während sie ein Pils zapfte. Sie wusste gleich, wer ihr diesen Blick gesendet hatte, sie musste sich nicht umdrehen. In den letzten 20 Jahren hatte sie gelernt, Blicke zuzuordnen, ohne sie erwidern zu müssen. Auch wenn sie weniger geworden waren. Es war auch diese Sehnsucht der nachts Streunenden, die sie von Anfang an für diesen Job, der ein Beruf geworden war, begeistert hatte.

Sie konnte sich noch genau an jenen Abend erinnern, als Peter sie gebeten hatte, die Seiten zu wechseln – vom Stammgast an der Theke zur Aushilfe hinter der Theke. Drei Stunden hatten gereicht, um ihr Leben zu verändern, um sie erkennen zu lassen, was ihre wahre Bestimmung war. Als sie in den frühen Morgenstunden heimgekehrt war, hatte sie sich an Holger geschmiegt und ihm von all den Blicken, den Scherzen, den Menschen erzählt. Zwei Tage später stand sie wieder hinter der Bar. Sie war glücklich.

Susanne genoss die Zuneigung der Stammgäste, ihren Respekt, der scheinbar gewachsen war, seit sie die magische Schranke aus Holz überwunden hatte. Sie gab sich der Arbeit hin, versuchte das perfekte Bier zu zapfen, merkte sich die Vorlieben ihrer Gäste, und das kleine Einmaleins der Wein-Achteln. In nur einem Monat eroberte sie die sechs Quadratmeter zwischen Schank und Küche, machte sie zu ihrer Bühne. Sie flirtete, war schlagfertig und hörte zu. "Zuhören ist das Wichtigste", erklärte sie Holger bei ihren frühmorgendlichen Berichten. Und weil er immer zu Hause blieb, beschrieb sie ihm alles detailliert. Er war ein fantastischer Zuhörer

Schon bald wurde Susanne zur Projektionsfläche der Einsamen, zur Zielscheibe der Sehnsucht. Wie eine Psychotherapeutin erlegte sie sich die Pflicht auf, mit ihren Klienten, mit ihren Gästen, keine sexuellen Beziehungen zu beginnen. Und da war ja auch noch Holger, ihr Schutzschild. Mehr als einmal warf sie frühmorgens einen Blick auf die Uhr: "Oh - so spät schon, ich muss heim, Holger wartet." Es waren seine Augen, die sie sich vorstellte, wenn die Gefahr bestand in anderen Augen zu ertrinken, wenn fremde Blicke sie zu fest berührten.

Aus zwei Wochendiensten wurden fünf, das Aufstehen wurde immer schwieriger und schließlich gab sie ihr Studium auf. Lehramt Deutsch und Englisch war lächerlich gegen all das, was das Leben sie dort in dem kleinen Lokal lehrte. "Das musst du verstehen", erklärte sie Holger eines Tages. Er sah sie an, ja, er brummte ein wenig, mehr aber nicht. Ihre Eltern brüllten. Sie sei nicht mehr ihre Tochter, tobte die Mutter, sie würde schon sehen, wo sie ende, erklärte der Vater. Susanne war traurig deswegen. Aber ihr blieb Holger.

Irgendwann küsste die dann doch einen Gast. Sie hatte ihre Schutzschilder nicht rechtzeitig ausgefahren und ehe sie sich versah, war sie in seinen Augen versunken. Seine Blicke zogen sie aus, seine Worte hüllten sie ein und je mehr sie sich wehrte, desto mehr verstrickte sie sich in ihnen. Sie erzählte Holger nichts von ihm und ihm nichts von Holger. Nachdem sie mit, bei ihm geschlafen hatte, duschte sie lange und gründlich. So als könnte sie ihre Schuld mit seinem Geruch abwaschen. Es war schon mittags als sie heim kam. Holger stellte keine Fragen. Als dieser Gast kurz darauf fern blieb, war sie erleichtert.

Ein anderer war hartnäckiger. Er wollte einen Stammplatz an der Bar und einen Fixplatz in ihrem Leben. Seine Blicke waren Übergriffe, taten ihr Gewalt an, nahmen sie in Polizeigriff. Deswegen gab sie ihm ursprünglich nach, deswegen hatte sie dann genug. Manchmal hatte sie Angst, dass Holger die blauen Flecken entdecken würde, die seine Sehnsucht hinterließ. Vielleicht wollte er sie bloß nicht bemerken. Was sie anfangs fasziniert hatte, stieß sie bald ab. Da tat einer wie ein Stammgast und war keiner. Sie warf Worte wie Steine nach ihm, um ihn zu verjagen. Es gelang.

Einmal verliebte sie sich in einen androgynen Prinzen. Wegen dem hätte sie sogar Holger verlassen. Ein Schweigen gegen das andere eingetauscht. Monatelang vereinigte sie sich mit ihm in jenen seltsamen Phasen zwischen Wachheit und Traum. Immer schuldbewusst, weil sie ja den wahren Geliebten in ihrem Armen hielt, während ihr Kopf fremdging. Abende lang schlug ihr Herz höher, wenn sich die Tür zur kleinen Bar öffnete. Er hätte ja kommen können. Irgendwann kam er auch wieder, eine Schönheit im Schlepptau. Das half.

Als Susanna an diesem Abend das Lokal zusperrte, stand Karl neben ihr. Seit 20 Jahren war er Stammgast. Seit seiner Scheidung vor zwei Monaten war er täglich in der kleinen Bar und ließ sie nicht aus den Augen. Seit zwei Wochen begleitete er sie nach der Sperrstunde jeden Tag bis zu ihrer Wohnung. Als sie einmal ein wenig gefröstelt hatte, hatte er seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Seitdem tat er auch das wie selbstverständlich. Vor der Haustüre verabschiedete er sich für gewöhnlich mit zwei Wangenküssen: "Grüß Holger, unbekannterweise."

An diesem Abend aber nahm er nach den beiden Küsschen Susannas Kopf in seine großen, warmen Hände. Er sah ihr in die Augen. Obwohl seine Blicke ihr so wohl vertraut waren, hatte sie nie gewusst, wie schön seine Augen waren, dachte sie, als er sie endlich küsste. Sein Biergeschmack vermischte sich mit ihrem Fernetgeschmack. Nach dem langen Kuss verbarg Karl sein Gesicht an ihrer Schulter: "Bitte, bitte, nimm mich mit rein." Seine Stimme war leise und rau. "Holger…", stammelte sie. Dann sperrte sie auf. Es wurde eine leidenschaftliche Nacht, vielleicht die leidenschaftlichste Nacht ihres Lebens.

Susanne erwachte eng an Karl gepresst. Sie hörte seinen Atem, spürte seine Haut, ihre linke Hand hielt sich an seinem Brusthaar fest. Sie mochte seinen Geruch. Noch wagte sie nicht die Augen zu öffnen. Hinter geschlossenen Lidern beschwor sie noch einmal die Bilder der letzten Nacht. Erst jetzt machte sie vorsichtig die Augen auf, Wo war Holger? Und da sah sie ihn. Karl hatte ihn mit seiner rechten Hand fest an sich gepresst, ihren alten abgeliebten Stoffbären. Holgers Augen glänzten.

Susanne lächelte.

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Hope 2 C U!
1125 mal erzählt

16
Mrz
2011

Tschernobyl

Wir waren ein kleines und ambitionierte Theaterlabor und wollten in einer großen Remise Absurdes zur Aufführung bringen. Verkappte Schauspielerinnen und Schauspieler wie ich, die zum Teil die Zeit bis zur nächsten Aufnahmeprüfung auf der Uni absaßen. Wir mussten einfach Theater spielen.

Jean Tardieu – Die Sonate und die drei Herren oder Wie spricht man Musik? War das Stück für das wir uns entschieden haben. Ich führte Regie. Aus den drei Herren waren drei Frauen geworden. Die sarkastische Mondgöttin aus Deutschland, die eigentlich Clownin werden wollte und musste, die rothaarige Marlene mit bäuerlichem Hintergrund, stets um den intellekt bemüht, heute beim Film und meine schrille Vorarlberger Freundin mit Retro Kleidern, schwarz umrahmten Augen und dramatischen Turbanen, nennen wir sie Audrey. Wir probten in meiner Wohnung in jenem April vor 25 Jahren und ich werde nie vergessen, wie die Clownin aufgelöst vor meiner Türe stand, fast eine halbe Stunde nach dem geplanten Probebeginn und ihren baldigen Tod prophezeite. Sie habe Spinat gegessen, der Tod sei ihr gewiss. Und so saßen wir – Drama-Queens im wahrsten Sinn des Wortes – auf dem abgesägten Bett in meinem Wohnzimmer und beruhigten sie und uns. Ob wir denn noch absurdes Theater spielen könnten angesichts des nahenden Endes der Welt, fragten wir uns, ganz Theaterwissenschaftsstudentinnen. Und dass wir spielen müssten, war uns doch klar. „Und wenn es das letzte ist“, meinte die Clownin. Und dann haben wir geprobt. Und es war die beste Probe jemals.

Am 27. Juni 1986 gegen neun Uhr abends öffneten sich die Hallen großen Tore der Eisenbahnremise mit mächtigen, bleiernen Ton. Von draußen, wo es dämmerte kamen drei Frauen in rotem, grünen und blauen Kleid und stellten sich im Dreieck auf.

Erster Satz: Largo

A: Erinnern Sie sich?
B: Ich erinnere mich zu C: Und Sie? Pause
C: Es begann mit einer großen Fläche.
B: Ja mit einer großen Wasserrfläche.
C: Einer großen Wasserfläche am Abend.
B: Dann war Stille. Pause
Und dann von neuem: es war eine große Fläche. Pause
C: Eine große Wasserfläche am Abend.
A: Ja so begann es mit einer großen Fläche. Pause.
War es undeutlich?
B: Ja, es war undeutlich.
C: Sehr undeutlich.
Nichts war zu erkennen.
B: Überhaupt nichts.
Übrigens gabs nichts zu sehen. Pause.
A: So gabs nichts zu sehen
B zu C: Und warum gabs nichts zu sehen?
C: Weil es nichts zu sehen gab. Pause.
A: Es war eine große Fläche.
B: Eine große undeutliche Fläche.
C: Eine große undeutliche Fläche am Abend.

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Und so ging es weiter.

Das war Tschernoby für mich, Frau Frogg..
1542 mal erzählt

12
Mrz
2011

Fukushima

Das große Beben..
Todesstrahlen, Atom. Angst
Und Hiroshima?

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1028 mal erzählt

11
Mrz
2011

Illusionen

„Komm jetzt“ - mit diesen SMS lädt mich der Erstgeborene zu einem falschen Freitag. Er ist zwar noch kränkelnd aber auch neugierig und vielleicht auch sehnsuchtsvoll genug, das Wohnzimmer trotzdem zu öffnen. Ich packe also noch jede Menge Vitamine in den Salat und Wein in meine Tasche und mache mich auf, die Abenteuer, der letzten Tage und Wochen im Kopf und bereit, sie zu schildern, ergänzt von seinen spitzfindigen Kommentaren. Und der Soundtrack. Und das gelbe Sofa.

Qualitätszeit nennen wir das. Soulsugar, Im Einverständnis, viel Lachen und die kleinen Beichten, die Ängste und Lächerlichkeiten, die Kindereien der Liebe, Illusionen. Wir wechseln unsere Rollen wie er die Schallplatten, wenigstens sind es Anfangs Langspielplatten, jazzig und warm, „den Frühling herbei spielen“, sagt er. Die Scham und die Angst und die vielen Fragen und die Unsicherheit. Und er beruhigt erlaubt ermutigt und ich auch. Contact High.

Später dann endlich wieder die 100 Jahre, die 1950er, neu geschnitten. Die junge Knef. Verschwörerisch lacht der Erstgeborene mir zu und Herr Doppel T, inzwischen eingelangt, bemerkt es trotzdem. „Ihr schon wieder!“ Und trinken und tanzen bis der kranke Gastgeber einschläft und ein freundlicher Taxler, der mir drei Euro erlässt. Die Welt meint es gut mit mir.

Und als ich heute Morgen mir selbst Arbeit vortäuschend und etwas verkatert im Netz surfe, erreicht mich Japan auf Youtube und kurz bin ich fassungslos und klicke mich durch schreckliche Bilder und dann bin ich ruhig und surfe weiter, lese Blogs und habe das alles schon fast vergessen. Im Hintergrund laufen die Nachrichten, als ich noch einmal beim Erstgeborenen auftauche. Ich erzähl ihm, wie seltsam kalt mich das lässt und doch auch entsetzt. Wir zählen sie auf die großen Katastrophen, die wir erlebt haben, Die Erdbeben unserer Kindheit, die aus dem Friaul die Heimat erschütterten und Mount St. Helen und der Tsunami und 9/11 und das jetzt. Wir reden über den jungen Filmfreund, der uns stets den Weltuntergang prophezeit. „Angst könnte man kriegen“, sagen wir und „Dann müssen wir halt umso mehr leben. Bis jetzt war es gut.“

Nur nicht denken, sich verschenken, denn wer weiß, wer weiß, wo ich schon morgen bin.


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1460 mal erzählt

10
Mrz
2011

Toys are us

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Nachtrag zum Frauentag!
1261 mal erzählt
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Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

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Im Bilde

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Soundtrack

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froggblog - 10. Sep, 11:46
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datja - 18. Jul, 18:34
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katiza - 5. Jul, 14:09

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