3
Dez
2008

Was zählt?

Die Liebe und Seelenzucker....

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489 mal erzählt

28
Nov
2008

Was wog ein Herz?

630 Gramm

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701 mal erzählt

27
Nov
2008

Just Friday

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386 mal erzählt

15
Nov
2008

Jenseits von gut und böse?

Da liegt sie nun auf meinem Schreibtisch. Seite 277 aus "Die Wohlgesinnten". Das Buch liegt neben dem Bett. Die Toccata habe ich gelesen. Und immer noch beschäftigt sie mich: die gut und böse Frage. Wer ist böse? Der Ackermann? Wer gut? Gutmenschen? Wie böse und wie gut? Und habe ich es tatsächlich geschafft, jenseits von gut und böse zu sein? Aus Liebe zu handeln? Und diese beiden Faktoren weitgehend aus meinem Wertungssystem auszuschließen? Das Wort Böse meide ich wie den Gottseibeiuns, mehr als bösartig kommt mir nicht über die Lippen.

"Aber einst warst du stolz darauf 'böse' zu sein",
erinnert mich die Mock Turtle. "Nicht wirklich", hoffe ich und weiß, dass es dennoch so war.

Und wie steht es mit Ihnen? Sind manche Menschen böse? Eine ganze Reihe meiner Landsleute bietet sich jetzt zur Aufzählung an. Sind Sie gut oder böse? Oder eben jenseits von? Und was ist das Gute daran?

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900 mal erzählt

11
Nov
2008

Best of Böse

Die schönsten falschen Freitage fallen oft auf einen Montag. Vielleicht ist es das Wissen um den besonderen Leichtsinn, sich gleich zu Wochenbeginn auf eine lange Rotwein getränkte Nacht einzulassen, der Reiz der Unvernunft.

Und so habe ich mit der Pfadfinderführerin über den Liberalismus philosophiert: "Der Liberalismus sagt mir zu", erklärte sie: "Weil ich glaube, dass die Menschen böse sind. Und ich bin Pfadfinderin. Der Kommunismus geht davon aus, dass die Menschen gut sind." Ich halte den (Neo)Liberalismus für böse, dienstlich und privat. Das heißt: Ich halte eigentlich nichts und niemanden für böse. Jeder ist gut, halt nur oft oder meistens in erster Linie zu sich selbst. Andere stehen dabei aber manchmal im Weg. Böse gibt es in meiner Welt nicht. Aber Werte. Die gibt es bei der Pfadfinderführerin auch. "Jeden Tag eine gute Tat" – und das ist ein Wert. Davon bin auch ich überzeugt. Bei dem stellt sich allerdings wiederum die Frage: Was ist gut?

Im Hintergrund läuft Soul. Ich hab mir vom Erstgeborenen Musik aus der Zeit gewünscht, in der mein Vater jung war. Songzeilen streicheln meine Seele, das Bild des Vaters als junger Mann am Lido in Venedig taucht auf. Oh Daddy.

Übernächtig und noch ganz in die innige Zuneigung des gestrigen Abends gehüllt, bin ich heute zur Arbeit gegangen. Am Rückweg weht der Wind Buchseiten über den Judenplatz. Kerzen am Denkmal erinnern an die Pogrom-Nacht. Ich hebe eine Seite auf. Und lese: "Ja, aber erinnere dich, dass nach Platon in dieser Hinsicht nichts absolut ist: Keine Handlung ist an sich selbstschön oder verwerflich. Später finde ich das Buch heraus: Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten.

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397 mal erzählt

1
Nov
2008

Zug um Zug

An den Wochenenden pendle ich zwischen daheim und Zuhause und bleibe dabei mehr und mehr auf der Strecke. Ich komme weder hier noch dort an.

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839 mal erzählt

21
Okt
2008

Kleine Informationsgesellschaft

"Abends teile ich gerne ein Glas Wein mit meinem Perser", berichtet der Erstgeborene aus dem südlichen Kinderzimmer: "Selbst den Roten absorbiert er aber besser als ich."

Später dann an diesem falschen Freitag tauscht eine kleine feine Gesellschaft Informationen aus über Bücher und Filme wie andere Drogen. Suhrkamprot blitzt ein Taschenbuch auf, abgenutzt und gelesen, Bilder werden gezeigt, blättern im Kinderbuch. Frauenleben – Gina Kaus und Dare Wright – wie wohl ich die einzige Frau im Raum bin, die nicht zwischen Buchdeckeln gefangen oder auf Tonträger gepresst ist – und Männerleben. Brecht und Bronnen. Und dann wieder Kino: Über "Die Erben" reden wir, über Hedy Lamarr, über "Die Berührte". "So viel Information", freut sich der Erstgeborene.

Zum Ausklang. Hindemith statt Soul.

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556 mal erzählt

18
Okt
2008

Herbst-Zeit-Los

Und plötzlich findet sich die Mock Turtle auf der Mad Tea Party. Die Zeit, meine alte Vertraute, scheint mir fremd geworden. Dabei verstanden wir uns gut, seit mir mein Vater als Kind meine erste Armbanduhr geschenkt hatte. Die Zeit war immer auf meiner Seite. Und ich respektierte sie. Bemühte mich, sie niemandem zu stehlen und sie auch nicht totzuschlagen. Manchmal ließ ich sie ungenutzt verstreichen, manchmal sogar verfliegen. Aber nie hatte ich den Eindruck, dass sie das stören könnte. Ich ging mit ihr. Und ich mochte ihre Töchter. Gerne spielte ich mit der Vergangenheit und der Zukunft, verkleiden meist und manchmal verstecken. Seltener mit der stillen Gegenwart, die oft blass um mich herumstrich. Doch ich mochte auch sie. Die vierte Tochter, die berühmte Wahrheit, kam nur selten zu Besuch, so dass ich sie nicht immer gleich erkannte. Ich mochte die Zeit, auch wenn sie manchmal verrückt schien. Ich lebte durch die Zeit.

Mit der Zeit aber geriet ich immer mehr in die Zeit. Die Armbanduhr legte ich ab, denn die Zeit war elektronisch geworden und allgegenwärtig – sie war digitalisiert und so vertraut und fremd zugleich. Vergangenheit und Zukunft erschienen mir plötzlich als eitel, oberflächlich und manchmal gar geschwätzig. Und so lernte ich die Gegenwart mit ihrer ruhigen Schönheit mehr und mehr zu schätzen. Sie brachte mir auch ihre Schwester Wahrheit näher, die ich jetzt viel öfter sah – wenn sie es war. Ich nahm mir Zeit für mich. Vielleicht hat sie mir ja das übel genommen.

Denn seit jenem Anruf spielt sie verrückt. Sie und ihre Töchter tanzen um mich. Manchmal schreien sie durcheinander, manchmal verstecken sie sich. Sie stoßen zusammen und laufen davon. Und doch bräuchte ich sie gerade jetzt so sehr – um alle Wunden zu heilen, um mit Rat zu kommen, um mich mit ihrem engen Korsett vor dem auseinander fallen zu beschützen. Wo sind die Zeiten hin?

Ich trage die letzte Armbanduhr meines Vaters. Ich habe Zeit.

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519 mal erzählt
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Mock Turtle

Sit down, both of you, and don't speak a word till I've finished

Who sits there?

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Roemerpark1

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