17. November: Good Hair Day
Nein, ich habe nichts verändert. „Jetzt wird wohl als nächstes die Frisur geändert“, hatte die Mediatorin beim letzten Treffen gemutmaßt und vielleicht habe ich mir auch deswegen überlegt, ihre Prophezeiung zu erfüllen. Das macht frau ja so bei großen Veränderungen im Leben, wie es Trennungen nun mal ohne jeden Zweifel sind. Aber ich habe noch nicht viele Trennungen hinter mir. Im Grunde ist es erst die zweite Langzeitbeziehung meines Lebens, die in diesen Tagen zu Ende geht – die erste endete vor 23 Jahren.
Schneiden und Farbe habe ich machen lassen, wie immer, nur ein wenig Façon. Vielleicht sollte ich langsam grau werden, überlegte ich laut, aber vielleicht nicht gerade jetzt, beantwortete ich den enstsetzten Blick meines Friseurs. Kurz schneiden will ich mir die Haare jetzt nicht, zu sehr holt mich derzeit mein „Frausein“ ein, ich mag die wilden Locken, die meinem unruhigen Innenleben und meiner Energie so sehr entsprechen, Ich mag, dass sich mein Haar seinen eigenen Weg sucht mal unbändig, mal in sanften Wellen, dass es sich - selbst wenn im Nacken gezähmt - stets im Lauf des Tages ent-wickelt.
Als die Mock Turtle ein kleines Mädchen war, hatte sie „wunderbare Naturmechen“, wie die Mutter gerne stolz berichtet: „Die Leute haben glaubt, ich lass dir die Haare färben.“ Die Mutter liebte meine Haare und flocht sie gerne in einen hohen Zopf oder steckte sie zu einem „Gogl“ fest und schmerzhaft, denn das Ungeordnete meiner Locken war ihr zuwider. So war es ein Akt der Rebellion, als mich rot färbte, obwohl sie ihr Leben lang den gleichen roten Kurzhaarschnitt trägt. Mit 33 wurde ich dann wasserstoffblond, dem Mann zuliebe und wegen der Monroe und ihrem letzten Lebensalter. Später folgte eine dunkle Strähne im blonden Haar, dann die Umkehrung, eine blonde im dunklen. Die wurde schließlich knallrot, „Vampire red“. Viele rot gefärbte Kopfkissen und Handtücher später und als dieser Frisurenstil sich auch noch rasant ausbreitete, kam ich zum schlichten Dunkel; keine Ahnung wie die Farbe heißt, ausgesucht hat sie mein Friseur, sie wirkt natürlich.
Also wie gehabt, äußerlich keine Veränderung. Ist auch nicht notwendig. Dass ich mich auchs o verändert habe, bestätigte mir auch die rohseidene Freundin, die ich vor einigen Jahren bei ihrer Scheidung begleitet hatte, damals war unsere Freundschaft entstanden. Wir kochten und aßen gestern Abend zusammen, Sepia, Mango-Avocado Salat und Kartfoffeln. Ich hätte abgenommen und auch mein Gesichtsausdruck sei anders, gelöster. Fast dasselbe hat der Mann auch schon gesagt. Dass das alles nun so endet, macht sie auch sehr traurig. Fast habe ich den Eindruck als würde für viele ein Stück Hoffnung sterben, waren wir doch eine der längst andauernden Beziehungen im Freundeskreis. Und während meine Liebesgeschichte endet, gibt ihre Anlass zur Hoffnung. Wir tranken Sekt.
Zu Hause schlief ich im Reich der Sinne sanft ein…

Schneiden und Farbe habe ich machen lassen, wie immer, nur ein wenig Façon. Vielleicht sollte ich langsam grau werden, überlegte ich laut, aber vielleicht nicht gerade jetzt, beantwortete ich den enstsetzten Blick meines Friseurs. Kurz schneiden will ich mir die Haare jetzt nicht, zu sehr holt mich derzeit mein „Frausein“ ein, ich mag die wilden Locken, die meinem unruhigen Innenleben und meiner Energie so sehr entsprechen, Ich mag, dass sich mein Haar seinen eigenen Weg sucht mal unbändig, mal in sanften Wellen, dass es sich - selbst wenn im Nacken gezähmt - stets im Lauf des Tages ent-wickelt.
Als die Mock Turtle ein kleines Mädchen war, hatte sie „wunderbare Naturmechen“, wie die Mutter gerne stolz berichtet: „Die Leute haben glaubt, ich lass dir die Haare färben.“ Die Mutter liebte meine Haare und flocht sie gerne in einen hohen Zopf oder steckte sie zu einem „Gogl“ fest und schmerzhaft, denn das Ungeordnete meiner Locken war ihr zuwider. So war es ein Akt der Rebellion, als mich rot färbte, obwohl sie ihr Leben lang den gleichen roten Kurzhaarschnitt trägt. Mit 33 wurde ich dann wasserstoffblond, dem Mann zuliebe und wegen der Monroe und ihrem letzten Lebensalter. Später folgte eine dunkle Strähne im blonden Haar, dann die Umkehrung, eine blonde im dunklen. Die wurde schließlich knallrot, „Vampire red“. Viele rot gefärbte Kopfkissen und Handtücher später und als dieser Frisurenstil sich auch noch rasant ausbreitete, kam ich zum schlichten Dunkel; keine Ahnung wie die Farbe heißt, ausgesucht hat sie mein Friseur, sie wirkt natürlich.
Also wie gehabt, äußerlich keine Veränderung. Ist auch nicht notwendig. Dass ich mich auchs o verändert habe, bestätigte mir auch die rohseidene Freundin, die ich vor einigen Jahren bei ihrer Scheidung begleitet hatte, damals war unsere Freundschaft entstanden. Wir kochten und aßen gestern Abend zusammen, Sepia, Mango-Avocado Salat und Kartfoffeln. Ich hätte abgenommen und auch mein Gesichtsausdruck sei anders, gelöster. Fast dasselbe hat der Mann auch schon gesagt. Dass das alles nun so endet, macht sie auch sehr traurig. Fast habe ich den Eindruck als würde für viele ein Stück Hoffnung sterben, waren wir doch eine der längst andauernden Beziehungen im Freundeskreis. Und während meine Liebesgeschichte endet, gibt ihre Anlass zur Hoffnung. Wir tranken Sekt.
Zu Hause schlief ich im Reich der Sinne sanft ein…

katiza - 18. Nov, 19:17
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