Wenn das deine Mutter wüsste…
Ich höre Mama beim Schlafen zu - seit Stunden. Sie ist wieder zuhause, bei mir, nicht ganz bei sich. Die Zeit vergeht immer langsamer, ich sitze in Hörweite, wage mich kaum weiter weg, zwischendurch setzt sie sich auf, begehrt sich anzuziehen oder zumindest sich umzuziehen, die Hausschuhe, hinunter zu gehen. Dass ich ihr letzteres verweigere zu viel Angst vor der steilen Stiege, zu sehr bewusst ihrer Schwäche, macht sie wütend, sie schlägt nach mir, schleudert die Zeitung durchs Zimmer und schreit: „Scheiße!“ Das erleichtert mich kurz bis Mama wieder müde wird, sich hinlegt, den Kampf aufgibt, sind das Tränen in den Augen?

Das Babyphone ist weg, abgelehnt wie der verhasste Leibstuhl, versteckt, verschenkt. Meine Kette wird dadurch kürzer, die Stille größer. Ich will und werde sie wohl nicht danach fragen…Stille im Haus nur ihr rasselnder Atem, selbst die Zeit steht still, schleicht vorsichtig über die knarrenden Böden. „Tu mi nit poppelen“, sagt sie wütend, als ich ihr sanft erkläre, dass sie heute nicht mehr aufstehen darf, kann. Sie hält die Vertauschung der Rollen nicht aus: „Ja, Mama.“ Andere Ärzte würden sie jetzt on ein Hospiz legen, sagt unserer. Und dass er unseren Willen respektiert. Ich bin ihm dankbar, ich bin dankbar, ja, Mama.

Die Amselkücken werden langsam flügge.

Das Babyphone ist weg, abgelehnt wie der verhasste Leibstuhl, versteckt, verschenkt. Meine Kette wird dadurch kürzer, die Stille größer. Ich will und werde sie wohl nicht danach fragen…Stille im Haus nur ihr rasselnder Atem, selbst die Zeit steht still, schleicht vorsichtig über die knarrenden Böden. „Tu mi nit poppelen“, sagt sie wütend, als ich ihr sanft erkläre, dass sie heute nicht mehr aufstehen darf, kann. Sie hält die Vertauschung der Rollen nicht aus: „Ja, Mama.“ Andere Ärzte würden sie jetzt on ein Hospiz legen, sagt unserer. Und dass er unseren Willen respektiert. Ich bin ihm dankbar, ich bin dankbar, ja, Mama.

Die Amselkücken werden langsam flügge.
katiza - 24. Apr, 22:01
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