Was katzt mich das?
Es lässt sich so possierlich an, mein kleines Leben momentan; Alltag spielen, Bücher und Buch halten in den Galaxien der Staben. Genauso muss sich die Unendlichkeit anfühlen, nur noch ein bisschen enger. Tagsüber tue ich meine Arbeit, begegne so vielen faszinierenden Menschen, von, mit denen ich lernen, die ich lehren darf.
Ich durchquere die Stadt im öffentlichen Verkehr, meist den Soundtrack der Liebe im Ohr, die Augen offen für die kleinen Miniaturen: Das junge Mädchen neben mir im legendären 13 A, das ein Buch von Zen-Meister Suzuki liest, das auch bei mir zuhause liegt; so hübsch ist sie mit dunklen Locken, einer bunten Mütze und Hexenstiefelchen und ganz gefangen von den Worten. Dann klappt sie das Büchlein zu und sucht in ihrer Tasche ein anderes: „Das Kapital“ zieht sie hervor und mein Lächeln verwandelt sich in ein breites Grinsen. „Ich mag Ihre Lektüre“, sag ich und dann steige ich aus. Treffe Menschen aus meinem neuen Leben und mitten drinnen einen, aus der Zeit, als ich wohl so alt war wie die junge Leserin. Oft sind wir nebeneinander an einer Bar gesessen, jetzt prosten wir uns auf Sesseln zu und das Bier schmeckt wie früher. Wie ich hierher komme, will er irgendwann wissen und freut sich dann, als ich es ihm erkläre. „Ihr passt“, strahlt er.

Andere Begegnungen mit der Vergangenheit verlaufen anders. Ein wenig Abschied nehmen nach zwanzig Jahren; gemeinsamer Jahre des Feierns, Fressens und Reisens, wir haben immer seltener gelacht und geweint miteinander in den letzten davon, als Paar hatten wir unseren Platz, doch dieses Paar gibt es nicht mehr. „Frisch verliebt“, will der Trauzeuge wissen. Verliebt, bestätige ich. Später stellt er mir noch eine Frage, er will wissen, was ich esse am Würstelstand. Wir gehen auseinander. Wir lesen uns auf Facebook. Unten an der Bar komme ich wieder in meinem Leben an.
Unten an der Bar trinke ich oft ein letztes Glas oder zwei oder drei. Die beiden Betreiber sind mir an Herz gewachsen, der Blondschopf und der Dunkle. 28. Mein Lieblingsalter, früher bevor ich 28 wurde und noch zehn Jahre danach. Jetzt ist mein Alter mein Lieblingsalter. „Du bist also ein Cougar“, vermutet der betrunkene Knabe. 25 ist er und nicht zum Stich gekommen. Eine Stunde hat er investiert und dann sagt sie ihm, dass sie einen Freund hat. Jetzt sei es spät und er wisse nicht, ob er es bei noch einer versuchen solle. Er flirtet ein wenig, ich spiele ein wenig, beiße auch und zeige Krallen und bleibe ehrlich, sage ihm, dass ich auf den Geliebten warte, der noch am Theater auftrete. Ein Puma sei ich, meint er und seine Mutter ist zwei Jahre älter als ich, Der Katze in mir ist nicht nach jagen zumute, er scheint das zu bedauern. Als der Eine kommt, schnurre ich.

Und doch, ganz geht mir die Geschichte mit der alten Katze nicht aus dem Kopf. Und spät des Nachts, während wir den Geburtstag des Einen feiern, rumort es wieder unter Bord zwischen den Rumfässern und dem Schießpulver. Der Eine erschrickt, als das Gespenst aus meinem Dunkel, unseren rosaroten Wolken bricht und als das kleine Mädchen plötzlich da steht und bittere Tränen vergießt aus Angst nicht genug zu sein, nur zweitbeste Möglichkeit, nur praktisch, ein Schnäppchen, Substitute.
Doch dann am nächsten Tag haben wir die Segel wieder gesetzt, die Piratenkönigin kam wieder an Bord, hat einen Schweinsbraten mit feinstem Krusterl am Vorderdeck kredenzt und mit ihrem Ritter ein Fest der Liebe gefeiert, dass das kleine Mädchen nur so gestaunt hat…

Ich durchquere die Stadt im öffentlichen Verkehr, meist den Soundtrack der Liebe im Ohr, die Augen offen für die kleinen Miniaturen: Das junge Mädchen neben mir im legendären 13 A, das ein Buch von Zen-Meister Suzuki liest, das auch bei mir zuhause liegt; so hübsch ist sie mit dunklen Locken, einer bunten Mütze und Hexenstiefelchen und ganz gefangen von den Worten. Dann klappt sie das Büchlein zu und sucht in ihrer Tasche ein anderes: „Das Kapital“ zieht sie hervor und mein Lächeln verwandelt sich in ein breites Grinsen. „Ich mag Ihre Lektüre“, sag ich und dann steige ich aus. Treffe Menschen aus meinem neuen Leben und mitten drinnen einen, aus der Zeit, als ich wohl so alt war wie die junge Leserin. Oft sind wir nebeneinander an einer Bar gesessen, jetzt prosten wir uns auf Sesseln zu und das Bier schmeckt wie früher. Wie ich hierher komme, will er irgendwann wissen und freut sich dann, als ich es ihm erkläre. „Ihr passt“, strahlt er.

Andere Begegnungen mit der Vergangenheit verlaufen anders. Ein wenig Abschied nehmen nach zwanzig Jahren; gemeinsamer Jahre des Feierns, Fressens und Reisens, wir haben immer seltener gelacht und geweint miteinander in den letzten davon, als Paar hatten wir unseren Platz, doch dieses Paar gibt es nicht mehr. „Frisch verliebt“, will der Trauzeuge wissen. Verliebt, bestätige ich. Später stellt er mir noch eine Frage, er will wissen, was ich esse am Würstelstand. Wir gehen auseinander. Wir lesen uns auf Facebook. Unten an der Bar komme ich wieder in meinem Leben an.
Unten an der Bar trinke ich oft ein letztes Glas oder zwei oder drei. Die beiden Betreiber sind mir an Herz gewachsen, der Blondschopf und der Dunkle. 28. Mein Lieblingsalter, früher bevor ich 28 wurde und noch zehn Jahre danach. Jetzt ist mein Alter mein Lieblingsalter. „Du bist also ein Cougar“, vermutet der betrunkene Knabe. 25 ist er und nicht zum Stich gekommen. Eine Stunde hat er investiert und dann sagt sie ihm, dass sie einen Freund hat. Jetzt sei es spät und er wisse nicht, ob er es bei noch einer versuchen solle. Er flirtet ein wenig, ich spiele ein wenig, beiße auch und zeige Krallen und bleibe ehrlich, sage ihm, dass ich auf den Geliebten warte, der noch am Theater auftrete. Ein Puma sei ich, meint er und seine Mutter ist zwei Jahre älter als ich, Der Katze in mir ist nicht nach jagen zumute, er scheint das zu bedauern. Als der Eine kommt, schnurre ich.

Und doch, ganz geht mir die Geschichte mit der alten Katze nicht aus dem Kopf. Und spät des Nachts, während wir den Geburtstag des Einen feiern, rumort es wieder unter Bord zwischen den Rumfässern und dem Schießpulver. Der Eine erschrickt, als das Gespenst aus meinem Dunkel, unseren rosaroten Wolken bricht und als das kleine Mädchen plötzlich da steht und bittere Tränen vergießt aus Angst nicht genug zu sein, nur zweitbeste Möglichkeit, nur praktisch, ein Schnäppchen, Substitute.
Doch dann am nächsten Tag haben wir die Segel wieder gesetzt, die Piratenkönigin kam wieder an Bord, hat einen Schweinsbraten mit feinstem Krusterl am Vorderdeck kredenzt und mit ihrem Ritter ein Fest der Liebe gefeiert, dass das kleine Mädchen nur so gestaunt hat…

katiza - 28. Okt, 15:32
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