Es war mir ein Fest
Die unbändige Lust Feste auszurichten, hätte ich von meiner jüdischen Urgroßmutter geerbt, pflegt meine Mutter zu sagen, wenn ich ein Fest ausrichte. Und ich bin ihr für das Erbe dankbar, genauso wie für den mächtigen Schreibtisch, an dem ich gerade sitze, der unbekannten Frau.
Ein Festmahl für zwölf Frauen wollte ich mir schenken zu diesem anderen Geburtstag, mir und diesen wundervollen Frauen, die meine Wege gekreuzt haben. Schön sollten sie sich machen, für mich, für sich, keine Angst vor dem zu viel, zu wenig, keinen Mann zu beeindrucken, keine feindliche Konkurrentin zu übertrumpfen. Die Gästeliste wandelte sich, die eine oder andere war verhindert, eine Begegnug ergab sich zufällig, eine Zusage spät und doch willkommen.
Und so waren wir dreizehn, wie die 13 Feen bei Dornröschen. Doch es war genug Geschirr vorhanden, Platz für alle, kein böser Fluch notwendig, nur gute Wünsche. Große Tafel war angesagt, das Erb-Zwiebelmuster und das Mitgift-Besteck. Die guten Gläser, die edlen Weine, Sprudel in rot und weiß.
Das Menue der dreizehn…
Meine Liebe ist Gemüsefonds, Karotten putzen, während die Valente “Ganz Paris träumt der Liebe" singt. Zwiebeln hacken und die 1950er. Dann wieder die Finger im Brotteig versenken, kneten und schlagen und jetzt singt Sven Regener vom lieben und entlieben. Mehr als genug im Topf.

Meine Liebe ist Zweierlei Rote-Rübe Suppe. Erdiges Wintergemüse, haltbar und gesund, von jener Farbe, die ich mir am liebsten auf die Lippen streiche. Meine Liebe ist ein wenig beschwipst vom Portwein, meine Liebe ist die launische Forelle, molliger Obers und scharfer Wasabi. Meine Liebe ist voll auf der Rolle.

Meine Liebe ist der Salat, für den ich geliebt werde. Fett und reif wie die Avokado, sinnlich, glitschig und doch fasrig wie die Mango, bodenständig wie der Stangensellerie, zu Tränen rührend wie der junge Zwiebel, heilig wie Petersilie, appetitanregend wie Koriander, erhitzend wie Ingwer, scharf wie Chili, der rot sein muss, um den süßen Goji-Beeren ähnlich zu sehen, spritzig wie die Limette. Und brüchig wie die Schüssel aus goldenem Teig. Und über allem ein Schmetterling.

Meine Liebe ist ein Vogel, zehn Kilo schwer, immer viel zu viel, mit „Cosmopolitan“- Wodka, Limetten und Cranberries - und Toast gefülllt, Blutorangen und Butter unter der Haut, Schlag Mitternacht zubereitet und eine Nacht und einen Tag lang sanft gebraten. Meine Liebe hat Zeit außen knusprig und innen butterweich zu werden. Meine Liebe passt fast nicht ins Backrohr. Meine Liebe ist nicht nur fleischlich, sie ist auch Erdäpfelpüree mit Trüffelöl und Grünkohl aus der Biokiste mit Orangen und Marillen veredelt, meine putzt sich gerne heraus.

Meine Liebe sind kleine Verführungen zum Liederlich-Lasterhaften. Meine Liebe ist berauscht und betrunken und glückselig.

Eure Liebe habe ich nicht mit dem Geschirr abgewaschen, nicht in den Männerstaubsauger gesaugt, sie flog auch nicht beim Fenster raus, als ich lüftete. Eure Liebe saß mit am Tisch, half in der Küche, schenkte Wein nach, hörte zu, lobte und lachte. Eure Liebe buk Kuchen sogar mit Kerzen. Eure Liebe küsste mich „Gut Nacht“ und wusch mit mir morgens Geschirr, eure Liebe räumte den Tisch ab und leerte die Aschenbecher. Und eure Liebe hat mich auch heute schon zum Weinen gebracht.
Danke!

Ein Festmahl für zwölf Frauen wollte ich mir schenken zu diesem anderen Geburtstag, mir und diesen wundervollen Frauen, die meine Wege gekreuzt haben. Schön sollten sie sich machen, für mich, für sich, keine Angst vor dem zu viel, zu wenig, keinen Mann zu beeindrucken, keine feindliche Konkurrentin zu übertrumpfen. Die Gästeliste wandelte sich, die eine oder andere war verhindert, eine Begegnug ergab sich zufällig, eine Zusage spät und doch willkommen.
Und so waren wir dreizehn, wie die 13 Feen bei Dornröschen. Doch es war genug Geschirr vorhanden, Platz für alle, kein böser Fluch notwendig, nur gute Wünsche. Große Tafel war angesagt, das Erb-Zwiebelmuster und das Mitgift-Besteck. Die guten Gläser, die edlen Weine, Sprudel in rot und weiß.
Das Menue der dreizehn…
Meine Liebe ist Gemüsefonds, Karotten putzen, während die Valente “Ganz Paris träumt der Liebe" singt. Zwiebeln hacken und die 1950er. Dann wieder die Finger im Brotteig versenken, kneten und schlagen und jetzt singt Sven Regener vom lieben und entlieben. Mehr als genug im Topf.

Meine Liebe ist Zweierlei Rote-Rübe Suppe. Erdiges Wintergemüse, haltbar und gesund, von jener Farbe, die ich mir am liebsten auf die Lippen streiche. Meine Liebe ist ein wenig beschwipst vom Portwein, meine Liebe ist die launische Forelle, molliger Obers und scharfer Wasabi. Meine Liebe ist voll auf der Rolle.

Meine Liebe ist der Salat, für den ich geliebt werde. Fett und reif wie die Avokado, sinnlich, glitschig und doch fasrig wie die Mango, bodenständig wie der Stangensellerie, zu Tränen rührend wie der junge Zwiebel, heilig wie Petersilie, appetitanregend wie Koriander, erhitzend wie Ingwer, scharf wie Chili, der rot sein muss, um den süßen Goji-Beeren ähnlich zu sehen, spritzig wie die Limette. Und brüchig wie die Schüssel aus goldenem Teig. Und über allem ein Schmetterling.

Meine Liebe ist ein Vogel, zehn Kilo schwer, immer viel zu viel, mit „Cosmopolitan“- Wodka, Limetten und Cranberries - und Toast gefülllt, Blutorangen und Butter unter der Haut, Schlag Mitternacht zubereitet und eine Nacht und einen Tag lang sanft gebraten. Meine Liebe hat Zeit außen knusprig und innen butterweich zu werden. Meine Liebe passt fast nicht ins Backrohr. Meine Liebe ist nicht nur fleischlich, sie ist auch Erdäpfelpüree mit Trüffelöl und Grünkohl aus der Biokiste mit Orangen und Marillen veredelt, meine putzt sich gerne heraus.

Meine Liebe sind kleine Verführungen zum Liederlich-Lasterhaften. Meine Liebe ist berauscht und betrunken und glückselig.

Eure Liebe habe ich nicht mit dem Geschirr abgewaschen, nicht in den Männerstaubsauger gesaugt, sie flog auch nicht beim Fenster raus, als ich lüftete. Eure Liebe saß mit am Tisch, half in der Küche, schenkte Wein nach, hörte zu, lobte und lachte. Eure Liebe buk Kuchen sogar mit Kerzen. Eure Liebe küsste mich „Gut Nacht“ und wusch mit mir morgens Geschirr, eure Liebe räumte den Tisch ab und leerte die Aschenbecher. Und eure Liebe hat mich auch heute schon zum Weinen gebracht.
Danke!

katiza - 22. Jan, 17:23
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