Im Winterwunderland des Lächelns
Es wirbelt Schneegestöber, als ich abends in meine Moderationsbuchhandlung eile. Die Autos stehen und die wenigen Menschen auf der Straße sind dick vermummt. Aus den Auslagen lacht Marx und dringt warmes Licht. Drinnen sind die ersten Gutmenschen versammelt. Es ist unsere letzte WierettenwirdieWeltangesichtsderKrise-Diskussion in diesem Jahr und ich freue mich auf die ebenso kompetenten wie engagierten Menschen, die an diesem Tag am Podium und im Publikum sitzen werden.
Die Frontfrau der Armutskonferenz kommt auch aus der Bergheimat, ihr Mitretter ist so bubenhaft in seinem Engagement; ein amüsanter Nachhaltigkeitsforscher weiß wie wir die Welt mit Ironie und Großzügigkeit retten, der bekannte Wirtschaftsforscher setzt auf Hölderlin (wie Herr Schneck zur Ehre der Freundinnen) - "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." - und Keynes, der bi war, wie er betont; und dann ist da noch die hübsche junge Frau, intelligent, studierte Ökonomin, die sich von einem prekären Arbeitsverhältniss zum anderen hantelt, schlecht bezahlt für die gute Sache und jetzt im Amt und fast beschämt darüber, Freundschaft auf den ersten Blick.
Im Publikum vertraute Gesichter, es sind meist dieselben, die an lauen Sommerabenden genauso kommen wie in dieser eisigen Adventnacht, die mitreden, achtsam sind, wenn am Podium von Krise und Armut wie vom Schicksal gesprochen wird, wenn wir die Verursacher außer Acht lassen. Gutmenschen nennt man sie gerne und meint es meist abfällig, Alt-68-erInnen sind dabei, Uni-AktivistInnen, FacebookfreundInnen und das junge Team der Veranstalter, das die Abende in Bild und Ton festhält. Und draußen schneits und schneits und schneits und drinnen spüre ich Hoffnung. Die guten Kräfte sammeln sich, will, muss, kann ich glauben.

Und am nächsten Tag dann noch mehr.Schnee und ich wieder unterwegs. Ich mag die dicken Flocken, die eine weiße Decke über Hektik und Weihnachtsstreß legen, dämpfende Daunen, für die keine Gänse leiden mussten. Und die Füße sind kalt und nass und ich muss auf den Weg achten, kann gar nicht sausen wie sonst, sondern muss vor den Auslagen verweilen und Geschenke ausspähen. Und die Menschen, gute eingepackt mit Mützen und Schals, mit Einkaufstaschen bepackt, lächeln. Die Hausbesorgerin, die am Gehsteig Schnee räumt, freut sich über mein Danke. Das Frauele, dessen im Schnee tollenden Pudel ich angrinse, erzählt mir vom Tierarztbesuch, eine Fremde, schönen Tag wünsch ich den beiden. Irgendwo im Hinterkopf habe ich Weihnachtslieder und es ist plötzlich gar nicht so schlimm sondern einfach nur wahr. Einen Baum werde ich kaufen, morgen. Einstweilen tröstet mich die Amaryllis.

Die Frontfrau der Armutskonferenz kommt auch aus der Bergheimat, ihr Mitretter ist so bubenhaft in seinem Engagement; ein amüsanter Nachhaltigkeitsforscher weiß wie wir die Welt mit Ironie und Großzügigkeit retten, der bekannte Wirtschaftsforscher setzt auf Hölderlin (wie Herr Schneck zur Ehre der Freundinnen) - "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." - und Keynes, der bi war, wie er betont; und dann ist da noch die hübsche junge Frau, intelligent, studierte Ökonomin, die sich von einem prekären Arbeitsverhältniss zum anderen hantelt, schlecht bezahlt für die gute Sache und jetzt im Amt und fast beschämt darüber, Freundschaft auf den ersten Blick.
Im Publikum vertraute Gesichter, es sind meist dieselben, die an lauen Sommerabenden genauso kommen wie in dieser eisigen Adventnacht, die mitreden, achtsam sind, wenn am Podium von Krise und Armut wie vom Schicksal gesprochen wird, wenn wir die Verursacher außer Acht lassen. Gutmenschen nennt man sie gerne und meint es meist abfällig, Alt-68-erInnen sind dabei, Uni-AktivistInnen, FacebookfreundInnen und das junge Team der Veranstalter, das die Abende in Bild und Ton festhält. Und draußen schneits und schneits und schneits und drinnen spüre ich Hoffnung. Die guten Kräfte sammeln sich, will, muss, kann ich glauben.

Und am nächsten Tag dann noch mehr.Schnee und ich wieder unterwegs. Ich mag die dicken Flocken, die eine weiße Decke über Hektik und Weihnachtsstreß legen, dämpfende Daunen, für die keine Gänse leiden mussten. Und die Füße sind kalt und nass und ich muss auf den Weg achten, kann gar nicht sausen wie sonst, sondern muss vor den Auslagen verweilen und Geschenke ausspähen. Und die Menschen, gute eingepackt mit Mützen und Schals, mit Einkaufstaschen bepackt, lächeln. Die Hausbesorgerin, die am Gehsteig Schnee räumt, freut sich über mein Danke. Das Frauele, dessen im Schnee tollenden Pudel ich angrinse, erzählt mir vom Tierarztbesuch, eine Fremde, schönen Tag wünsch ich den beiden. Irgendwo im Hinterkopf habe ich Weihnachtslieder und es ist plötzlich gar nicht so schlimm sondern einfach nur wahr. Einen Baum werde ich kaufen, morgen. Einstweilen tröstet mich die Amaryllis.

katiza - 16. Dez, 18:57
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