Villa Verdi(e)n(t)
Es ist schon seltsam mit den kleinen elektronischen Freunden, die uns Leben und Kommunikation erleichtern, manchmal scheinen sie lebendig, wie mein neues Handy dessen Rechtschreibprogramm den Namen meines derzeitigen Aufenthalts elegant in Villa Verdient umgewandelt hat. Und verdient hab ich sie mir die drei Tage Sommerfrische am Millstätter See, noch Sommer, schon frisch. Dabei hatte ich gerade Urlaub, hab mit dem Mann Andalusien erfahren mit allem Drum und Dran, Sevilla, Cordoba, Granada, Alhambra, Landschaft, Moscheen, Kirchen und gutes Essen, feine Weine, verloren geglaubte Nähe beim gemeinsamen Reisen. So scheint es mir fast unverschämt, dass wir uns jetzt noch Urlaub vom Urlaub nehmen, hier in dem feinen, kleinen Hotel.
Es schüttet, als wir ankommen und das türkise Zimmer beziehen, Seeblick haben Gianni und Tom für uns reserviert. Wir haben hier einmal Silvester gefeiert, vor keine Ahnung wie vielen Jahren, mit Freunden und Bekannten, auch solchen, die nicht nur uns bekannt sind, Medienmenschen, Szeneleuten. Und doch war es fein und besonders und hat den Wunsch keimen lassen, wiederzukommen.
Das erste Bier hole ich unten an der Bar, direkt bei Gianni, dem zarteren der beiden Hausherren und melde uns gleich fürs Abendessen an. Das Auge freut sich über all die vertrauten Bilder, die kitschig schön gestalteten Winkel und Ecken der alten Villa. Hier ein Buddhagesicht, dort eine Kleiderpuppe mit Pelzjäckchen. Eine Diskokugel zaubert bunte Lichter in den Vorraum, Kerzen erhellen die Tische. Schöne Menschen sieht man hier. Kein Fernseher weit und breit, nur Bücher und Zeitschriften überall, stapelweise in den Gängen auf den Zimmern. Als wir oben mit dem Bier anstoßen klingt von unten „Somewhere over the rainbow“ durchs geöffnete Fenster. Passt.
Die Bobos machen Urlaub hier, die schönen, jungen, hetero- und homosexuell, paarweise, mit Kindern und Hunden. Zwei alte Damen aus Ungarn ebenfalls. Den großen Tisch teilen wir mit Einheimischen, vertrauten Kärntner Singsang im Ohr, Vorurteile im Kopf. Nordslowenien.
Im kühlen klaren See schwimmend denke ich an meinen Vater. Er hat Wasser geliebt, ist so gerne geschwommen. Das Wasser hat ihn wohl leicht gemacht, die dünne Haut sanft umspült und das Schwimmen hat ihm das Atmen erleichtert. „Er hätte so gerne noch einmal ein Vollbad genommen“, hat die Mutter irgendwann erzählt.
Heute dann Massage. Evas wissende Hände erreichen schnell den Schmerzpunkt - „zwischen Herz und Kopf ist ein Knoten“, sagt sie und spricht von Liebe und Loslassen. „Ich lasse los“, sage ich, stoße die Worte aus, wie die Atemzüge und merke doch, wie ich etwas zurückhalte im Gewirr der Gedanken Eva arbeitet es aus meine Körper, manchmal hält sie inne und atmet für mich aus, lässt für mich los, ich spüre, wie sie spürt. Es ist gut, tut gut.
Auf dem Kleid, das ich trage steht: Danke mir geht’s gut!
In meinen Augen auch.
Es schüttet, als wir ankommen und das türkise Zimmer beziehen, Seeblick haben Gianni und Tom für uns reserviert. Wir haben hier einmal Silvester gefeiert, vor keine Ahnung wie vielen Jahren, mit Freunden und Bekannten, auch solchen, die nicht nur uns bekannt sind, Medienmenschen, Szeneleuten. Und doch war es fein und besonders und hat den Wunsch keimen lassen, wiederzukommen.
Das erste Bier hole ich unten an der Bar, direkt bei Gianni, dem zarteren der beiden Hausherren und melde uns gleich fürs Abendessen an. Das Auge freut sich über all die vertrauten Bilder, die kitschig schön gestalteten Winkel und Ecken der alten Villa. Hier ein Buddhagesicht, dort eine Kleiderpuppe mit Pelzjäckchen. Eine Diskokugel zaubert bunte Lichter in den Vorraum, Kerzen erhellen die Tische. Schöne Menschen sieht man hier. Kein Fernseher weit und breit, nur Bücher und Zeitschriften überall, stapelweise in den Gängen auf den Zimmern. Als wir oben mit dem Bier anstoßen klingt von unten „Somewhere over the rainbow“ durchs geöffnete Fenster. Passt.
Die Bobos machen Urlaub hier, die schönen, jungen, hetero- und homosexuell, paarweise, mit Kindern und Hunden. Zwei alte Damen aus Ungarn ebenfalls. Den großen Tisch teilen wir mit Einheimischen, vertrauten Kärntner Singsang im Ohr, Vorurteile im Kopf. Nordslowenien.
Im kühlen klaren See schwimmend denke ich an meinen Vater. Er hat Wasser geliebt, ist so gerne geschwommen. Das Wasser hat ihn wohl leicht gemacht, die dünne Haut sanft umspült und das Schwimmen hat ihm das Atmen erleichtert. „Er hätte so gerne noch einmal ein Vollbad genommen“, hat die Mutter irgendwann erzählt.
Heute dann Massage. Evas wissende Hände erreichen schnell den Schmerzpunkt - „zwischen Herz und Kopf ist ein Knoten“, sagt sie und spricht von Liebe und Loslassen. „Ich lasse los“, sage ich, stoße die Worte aus, wie die Atemzüge und merke doch, wie ich etwas zurückhalte im Gewirr der Gedanken Eva arbeitet es aus meine Körper, manchmal hält sie inne und atmet für mich aus, lässt für mich los, ich spüre, wie sie spürt. Es ist gut, tut gut.
Auf dem Kleid, das ich trage steht: Danke mir geht’s gut!
In meinen Augen auch.
katiza - 16. Aug, 21:17
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