Der Vater der Freundin
Vor etwa einem Jahr – als ich gerade Zaungast im Leben der Freundin wurde – bangte sie um ihren Vater. Eine Angst, die ich nachvollziehen konnte, da auch ich mich um die Eltern sorge. Als die Angst konkret wurde und sie Stunden um ihn bangte, war ich ihr schon nah genug, ihr mit kurzen Nachrichten beizustehen. Jetzt, wo wir fern und nah zugleich, fast täglich das Leben teilen, durfte ich die kraftvolle Rückkehr des Vaters erleben. Ohne sie, für sie.
Kaum hatte er die Bühne betreten, war er aufgetreten, erschien mir der Mann, den ich bisher nur gezeichnet kannte – in diesem Bild, in ihren Worten – vertraut: Lange schlanke Glieder und dieselbe Haltung, aufrecht, gerade und manchmal fast ein wenig steif, ein Eindruck, der sich aber schnell wieder auflöst, wenn er sich zuwendet dem Quartett, das ein Quintett ist, dem lernenden Publikum. Und wenn die Worte wachsen, beflügelt von Begeisterung, lösen sie sich bei ihm wie bei ihr manchmal aus dem wohl gewählten Gerüst. Beide können so streng wirken in Haltung und Worten und doch brechen beide immer wieder aus, wie edle Pferde, die die Dressur beherrschen, aber sich den Fohlenwillen bewahrt haben.
Am ähnlichsten aber scheinen Vater und Tochter in jenen Momenten, wo sich ihr Blick nach innen kehrt und sie das Angebotene prüfen, der Vater die geliebte Musik, die Tochter den edlen Wein. Ganz abgeschlossen erscheinen sie in diesen Momenten, die sonst so Aufgeschlossenen. Und dann erscheint jenes feine, kaum wahrnehmbare Lächeln – für gut befunden. Ob sie es manchmal auch einander schenken?
Kaum hatte er die Bühne betreten, war er aufgetreten, erschien mir der Mann, den ich bisher nur gezeichnet kannte – in diesem Bild, in ihren Worten – vertraut: Lange schlanke Glieder und dieselbe Haltung, aufrecht, gerade und manchmal fast ein wenig steif, ein Eindruck, der sich aber schnell wieder auflöst, wenn er sich zuwendet dem Quartett, das ein Quintett ist, dem lernenden Publikum. Und wenn die Worte wachsen, beflügelt von Begeisterung, lösen sie sich bei ihm wie bei ihr manchmal aus dem wohl gewählten Gerüst. Beide können so streng wirken in Haltung und Worten und doch brechen beide immer wieder aus, wie edle Pferde, die die Dressur beherrschen, aber sich den Fohlenwillen bewahrt haben.
Am ähnlichsten aber scheinen Vater und Tochter in jenen Momenten, wo sich ihr Blick nach innen kehrt und sie das Angebotene prüfen, der Vater die geliebte Musik, die Tochter den edlen Wein. Ganz abgeschlossen erscheinen sie in diesen Momenten, die sonst so Aufgeschlossenen. Und dann erscheint jenes feine, kaum wahrnehmbare Lächeln – für gut befunden. Ob sie es manchmal auch einander schenken?
katiza - 18. Okt, 11:04
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